Wiemelhausen. Die Theatergruppe der kfd St. Johannes macht aus „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ der Gebrüder Grimm einen schwungvollen Theaterspaß.
„Die Prinzessin fand ich toll“, schwärmt Pauline (4). Leon (5) findet den Teufel am besten, weil er so schön gefährlich und gruselig ist. Beide Kinder besuchten die Märchenaufführung „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ im katholischen Gemeindezentrum der Theatergruppe der kfd St. Johannes.
Kerstin Klotz (38) und Freundin Nicole Butterwegge (43) sind da umfassender. „Die Frauen haben ein altes Märchen gekonnt und witzig umgesetzt. Das Bühnenbild ist toll. Die Kostüme sind gelungen“, so ihr lobendes Fazit zum Stück, dessen Vorlage in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm zu finden ist.
Von Anfang an geht es kurzweilig los. Der König (Ulla Lang) ist auf der Reise durch die Provinz und erfährt, dass ein tot geglaubtes Glückskind (Moni Hilgenstöhler) von einer Müllersfamilie groß gezogen worden ist. Unter dem Vorwand, ihn bei Hofe fördern zu wollen, schickt er es zum Schloss, um es da töten zu lassen.
Das klappt jedoch nicht, wie die nächsten Szenen zeigen. Stattdessen heiratet der Junge Prinzessin Krimhild (Susanne Backhaus), des Königs Tochter. Denn: Bei seiner Übernachtung bei den Räubern im Wald entdecken Diamanten-Ede und Dukaten-Paule den entscheidenden Brief an die Königin und schreiben ihn um. „Wir sind zwar Räuber, aber mit Herz“, ist ihr passender Spruch als Gegenspieler des Königs dazu.
Hölle, Hölle, Hölle
Solche Anspielungen würzen auch sehr zur Freude des älteren Publikums den weiteren Verlauf der Geschichte. So trällert zum Beispiel die Prinzessin, bevor sie das Glückskind trifft, den bekannten Schlager von Margot Werner: „So ein Mann zieht mich unwahrscheinlich an.“ Beim ersten Kuss heißt es wie bei „Casablanca“: „Schau mir in die Augen, Kleines.“
Doch zurück zur Geschichte: Damit das Glückskind die Prinzessin behalten darf, so der König, muss es in die Hölle ziehen und vom Teufel (Susanne Bütthoff) die drei goldenen Haare holen. Gesagt, getan! Mit Wolfgang Petrys „Hölle, Hölle, Hölle“ geht es los.
Bei einem, der den Namen Glückskind trägt, klappt auch das. Allerdings wandelt sich der arglose Bauerntölpel zu einem pfiffigen Jungen mit Herz, der anderen hilft. Etwa beim Brunnen, der versiegt ist. Da unterstützt ihn die Mutter des Teufels (Mechthild Adams), versteckt ihn und zupft dem Teufel die Haare aus. Ein Gag ist dabei, dass es mit den Zaubersprüchen nicht klappen will. Dadurch hüpft ein kleiner Frosch (Max Backhaus) zwischenzeitlich über die Bühne. Und am Ende wird alles gut . . .