Jugendfeuerwehr Querenburg übte unter realistischen Bedingungen.Zwölf- bis 18-Jährige setzen technisches Wissen in Praxis um
Querenburg. Schwarzer Rauch steigt auf in den Querenburger Himmel. „Auslaufender Kraftstoff brennt“, lautet die Meldung, die um 15.40 Uhr bei der Freiwilligen Feuerwehr eingeht. Ein paar Minuten später erreicht das Löschfahrzeug den Einsatzort am Hustadt-ring. Und die Übung für die Jugendfeuerwehr hat begonnen.
Den ganzen Tag über erleben die 12- bis 18-jährigen Floriansjünger Einsätze wie diesen. „Wir führen den Berufsfeuerwehr-Tag nun zum dritten Mal durch. Unter realen Bedingungen können die Jugendlichen dabei feuerwehrtechnisches Wissen in der Praxis anwenden“, schildert Torsten Schild (30), der als Jugendwart die Zusammenarbeit von Löscheinheit und Jugendfeuerwehr an der Overberg-straße koordiniert.
So haben die Nachwuchskräfte um acht Uhr die Arbeit aufgenommen, rücken immer wieder zu inszenierten Einsätzen aus. Drei Fahrzeuge stehen den 24 jungen Feuerwehrleuten zur Verfügung, Betreuer aus dem Löschzug sitzen am Steuer. Mit Blaulicht geht es zu einem Lkw, der eine unbekannte Flüssigkeit verliert. Schnell müssen die Einsatzkräfte alles abbinden und weiteres Auslaufen verhindern. Kurze Zeit später ruft ein Pkw-Brand. „Das Standardrepertoire“ werde abgespult, wie Schild meint: „Nebel, Rauch, ein bisschen was fürs Auge.“
Auf insgesamt sieben Einsätze werden die Heranwachsenden am Abend gekommen sein. Oftmals setzen die Junior-Blauröcke ihr Wissen ein, das sie bereits im Rahmen des normalen Übungsdienstes erworben haben.
„Heute geht es aber mehr um Action mit offenem Feuer. Das wäre im Übungsdienst zu schwierig umzusetzen“, sagt Schild. Ein Einsatz führt die Jugendfeuerwehr gar auf ganz neues Terrain: Ein Dummy stellt auf dem Spielplatz ein eingeklemmtes Kind dar, die Retter müssen selbst überlegen, wie sie das Opfer befreien. „Die Bandbreite der Feuerwehrarbeit ist vielschichtig, teils müssen schnelle Entscheidungen getroffen werden. Mit diesem Einsatz verbinden wir also auch einen pädagogischen Anspruch.“
Vom Reinigen des Gerätehauses bis zur Fahrzeugpflege muss zwischendurch das geleistet werden, was für Feuerwehrleute eben anfällt. Nachdem am Nachmittag auch der auslaufende Kraftstoff – in diesem Fall angezündetes Petroleum in drei sicheren Schalen – mit Schaum gelöscht ist, steht am frühen Abend der Höhepunkt auf dem Programm: einen Kellerbrand unter Kontrolle bringen.
Für Brandmeister Torsten Schild ein gelungener Abschluss: „Bis auf ein paar kleine Schönheitsfehler haben alle Jugendlichen ihre Aufgaben gut verinnerlicht. Und sie alle waren mit Spaß und Eifer bei der Sache.“
Die stärkste Jugendgruppe stadtweit
Zurzeit sind 25 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr Querenburg aktiv, darunter befinden sich auch acht Mädchen. Damit ist die erst vor drei Jahren gegründete Gruppe die stärkste im Bochumer Stadtgebiet.
Der Übungsdienst findet jeweils mittwochs um 18 Uhr im Gerätehaus an der Overbergstraße 16 statt. Weitere Informationen sind außerdem abrufbar auf www.jf-querenburg.de im Internet.