Stiepel. . In dem gemütlichen Geschäft verkaufen Pater Ulrich und sein Team allerlei kirchliche Artikel – und sind nebenher für so manche Plauderei zu haben.

Etwa 40 000 Pilger besuchen den Wallfahrtsort St. Marien und das Stiepeler Kloster jedes Jahr. Für den Bochumer Tourismus ist das durchaus eine stolze Zahl. Doch die vielen Gäste suchen hier nicht nur Einkehr und Gottes Segen, einige von ihnen nehmen bei der Gelegenheit auch gern ein Fläschchen Wein oder eine schöne Kerze mit. Genau dafür öffnen Pater Ulrich und die beiden Verkäuferinnen Hildegard Schmitz und Barbara Kronenberg täglich außer montags ihren kleinen Klosterladen direkt neben der Pforte.

„Treten Sie ein“, begrüßt Pater Ulrich die Besucher. Gemütlich ist es in dem Lädchen, das weit mehr zu sein scheint als bloß ein Geschäft. Viele Stammgäste nutzen ihren Besuch auch für eine Plauderei mit dem sympathischen Pater, der schon den „Nobelpreis für Freundlichkeit“ verliehen bekam, wie eine WAZ-Leserin am Redaktionstelefon begeistert berichtet.

Allerlei Kirchliches befindet sich im Sortiment: Bücher, Kreuze, Kalender, Tafeln mit Haussegen oder Rosenkränze. Die Weine vom Gut der Zisterzienser aus Heiligenkreuz werden hier verkauft, auch der Stiepeler Benediktustropfen (Kräuterlikör, von den Mönchen abgefüllt) findet einigen Absatz.

Daneben befinden sich die CDs. Wir erinnern uns: Im Jahr 2008 toppten die „Cistercian Monks Of Stift Heilgenkreuz“ mit ihren gregorianischen Gesängen plötzlich die Charts und traten sogar bei „Wetten, dass“ auf. „Woher dieser Boom damals kam, habe ich bis heute nicht verstanden“, sagt Pater Ulrich lächelnd. Mit „Stabat Mater“ haben auch die Stiepeler Mönche im letzten Jahr ihre eigene CD auf den Markt gebracht. Wer genau hinschaut, entdeckt Pater Ulrich auf dem CD-Cover in der Reihe ganz vorn. „Obwohl ich gar nicht mitgesungen habe...“

Adventsausstellung ab dem 17. November

Natürlich wirft der Klosterladen auch Gewinn ab. Weil die Mönche selber aber über keinen Besitz verfügen und ihnen jeglicher Luxus fremd ist, fließt das Ertrag zurück ins Kloster. „Davon werden die Gehälter unsere beiden Mitarbeiterinnen bezahlt“, erzählt Pater Ulrich. „Oder es werden etwa Renovierungen im Kloster davon finanziert.“

Ab dem 17. November zeigt sich der Klosterladen wieder bei einer zweiwöchigen Adventsausstellung in der Pilgerhalle. Dann sind auch jene Kalender zu haben, die Pater Ulrich mit eigenen Fotos verziert. Wie es sich für einen modernen Laden gehört, sind sämtliche Artikel übrigens auch online zu erwerben. Wer mag, kann das Windlicht mit dem Stiepeler Gnadenbild (4,95 Euro) also auch per Mausklick bestellen. Aber wesentlich netter ist’s natürlich, einfach mal bei Pater Ulrich „Grüß Gott“ zu sagen.