Linden. . Nach vielen Jahren der Planung und Diskussion wird die Christuskirche aufwändig renoviert. Beachtlich: Die Gemeinde organisiert all dies mit Eigenmitteln.

Was lange währt: Nach über einem Jahrzehnt der Planung, nach langen Diskussionen und vielen Verzögerungen wird in diesem Sommer die Lindener Christuskirche aufwändig renoviert. Endlich, so möchte man anfügen, denn die Pläne fürs große Reinemachen reichen zurück bis ins Jahr 2001. „Extra dafür hat sich damals unser Bauförderverein gegründet“, sagt Hermann Haltern vom Vorstand. „Der Gemeinde war es ein großes Bedürfnis, die Kirche wieder in Schuss zu bringen“, ergänzt Pfarrer Rolf Schuld. Beachtlich: In Zeiten knapper Kirchenkassen geschieht dies gänzlich in Eigenleistung. „Jeder Euro wird von der Gemeinde zusammen getragen“, so Schuld.

Die Christuskirche an der Hattinger Straße blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Im Jahr 1877 eingeweiht, wurde sie am 10. April 1941 von der Brandgranate eines Panzers getroffen und brannte fast vollständig aus. „Der ganze Kirchturm muss gebrannt haben wie Zunder“, sagt Schuld. Das eindrucksvolle Friedensdenkmal auf dem Kirchenvorplatz erinnert noch heute an diese Zerstörung.

Erst im Jahr 1953 wurde die evangelische Kirche neu eingeweiht. Die letzte Renovierung reicht zurück bis ins Jahr 1975. Und das sah man der Kirche an: „Die Klinkersteine an den Seitenwänden waren in den 70ern mal modern“, sagt Haltern.

Doch das soll jetzt alles anders werden: Die Wände und die Decken werden frisch gestrichen, die Heizung wird erneuert. Unterhalb der Empore sollen zwei separate Räume etwa für eine Cafeteria oder den Konfirmandenunterricht entstehen, die mit Faltwänden vom Rest des Kircheninneren abgetrennt werden können. „Diese Räume kann vielleicht auch unser Posaunenchor zur Probe nutzen“, meint Rolf Schuld.

Stuhlpaten werden gesucht

Altar, Kanzel und Taufbecken sollen erhalten bleiben. Auch die Bänke werden – in etwas geringerer Stückzahl – aufgearbeitet und zurück in die Kirche gestellt. „Hinzu kommen etwa 150 Stapelstühle, die wir bei Bedarf in die Kirche bringen können“, sagt Hermann Haltern. Gesucht werden hier „Stuhlpaten“, die die Patenschaften für Stühle (für je 100 Euro) oder ganze Bänke (für je 150 Euro) übernehmen. Kleine Messingschilder weisen dann auf den edlen Spender hin. „So kommt wieder etwas mehr Geld in unsere Spendenkasse“, sagt Haltern.

Der Förderverein ist weiterhin pfiffig dabei, Spenden zu sammeln. Dies geschieht durch Gemeindefeste, durch Konzerte oder durch die Kaffeetrinken nach Beerdigungen. Etwa 315 000 Euro, schätzt Schuld, wird die Renovierung des Innenbereichs am Ende kosten. Allein 84 000 Euro davon habe der Förderverein gesammelt. Der Rest komme aus Rücklagen, die die Gemeinde gebildet hat, sowie durch größere Spenden von Firmen.