Querenburg. . Beim Workshop in der Stadtbücherei Querenburg üben sich 15 Jugendliche im Zeichnen von Comics. Vor allem japanische Helden haben es ihnen angetan

Das waren noch Zeiten, als Obelix die Nase der Sphinx auf dem Gewissen hatte und Lucky Luke den Dalton-Brüdern aufs Dach stieg. Die Jugendlichen heutiger Tage, so scheint es, interessieren die Comic-Recken von damals nur noch am Rande. Wo wir früher Asterix-Bände im Dutzend aus der Bücherei nach Hause schleppten, sind heute japanische Mangas besonders angesagt. Das sind Abenteuergeschichten mit Fantasy-Helden, die meist riesige Kulleraugen und ein großes Herz haben und millionenfach verkauft werden.

Doch wie zeichnet man einen Manga? Beim Comic-Workshop in der Stadtbücherei Querenburg, dessen Plätze heiß begehrt waren, stellen sich rund 15 Jugendliche dieser nicht ganz einfachen Aufgabe. Unter fachkundiger Leitung der Kunstpädagogin Ingrid Schmechel versuchen sie sich einen Vormittag lang als Comic-Zeichner. „Eine ganze Bildergeschichte können wir in der Kürze der Zeit natürlich nicht entwickeln“, meint Schmechel, „aber für ein paar interessante Einblicke reicht es gewiss.“

Emsig sind die Schüler damit beschäftigt, Manga-Figuren oder Szenen aus der Comicwelt aufs Papier zu bekommen. So wie Jessica (10), die die feuerroten Zöpfe ihrer Heldin schon mit Buntstiften ausgemalt hat. Oder Franziska (8), die sich für ihr Phantasie-Bild noch eine Sprechblase für den sprechenden Baum überlegen muss. „Comics habe ich noch nie gezeichnet“, meint sie. „Es macht Spaß.“

Fantasy-Dramen mit Helden, Schurken und erlesenen Waffen

Ingrid Schmechel, die auch als Illustratorin von Kinderbüchern arbeitet, ist darauf bedacht, dass ihre Schüler die Feinheiten einer gelungenen Figurenzeichnung erkennen. „Die Pupillen zu treffen ist recht schwierig“, erklärt sie. „Schließlich möchte man ja, dass die Manga-Figur einen anschaut.“

Ob Fantasy-Dramen mit Helden, Schurken und erlesenen Waffen oder Zauberlandschaften mit Feen und Zauberern: Die Manga-Welt ist vielfältig. Ebenso unterschiedlich sehen auch die Bilder aus, die die jungen Comic-Zeichner an diesem Vormittag mit nach Hause nehmen. „Mangas basieren auf einer uralten japanischen Zeichentrick-Tradition“, meint Schmechel. „Heutzutage sind die Figuren mit dem Knubbel-Look und den riesigen Augen besonders beliebt.“

Newin (14), Schülerin der Heinrich-von-Kleist-Schule, hat ihr erstes Comic-Bild beendet. Es sieht richtig farbenfroh aus! „Eigentlich lese ich Comics sonst nur, vor allem die Naturo-Mangas.“ Auch Julius (11) hat seinen Manga vollendet. Neben Mangas kommt ihm sogar noch ein anderer Comic auf den Tisch: „Ich liebe die Geschichten aus Entenhausen!“