Dahlhausen. . Nach vielen Jahren an der Spitze des Sozialverbands VdK Dahlhausen hört der 92-jährige Helmut Hämmerich mit seinen Sprechstunden auf. Eine bittere Nachricht vor allem für viele ältere Bürger im Südwesten.
Seine Beratung in Renten- und Sozialfragen wird vielen vor allem älteren Menschen in Dahlhausen und weit darüber hinaus fehlen: Mit 92 Jahren hört Helmut Hämmerich beim Sozialverband VdK auf. „Ich muss ab sofort Schluss machen“, sagt Hämmerich. „Meine Ärzte und die Familie haben mir klar gemacht, dass ich meine Gesundheit nicht weiter strapazieren darf. Auch telefonisch darf ich keine Beratungen mehr durchführen.“
Schon kurz nach Kriegsende 1945 gründete Helmut Hämmerich in Linden-Dahlhausen den Sozialverband VdK und war maßgeblich an der Gründung in Bochum beteiligt. Bis vor zwei Jahren stand er der Dahlhauser Gemeinschaft als Vorsitzender vor. Seine Funktion als Sozialberater behielt er aber bei, weil sein fachkundiger Rat von immer mehr Bürgern gesucht wurde.
Dem aus dem Zweiten Weltkrieg mit vielen traurigen Erfahrungen zurück gekehrten Hämmerich lag das Schicksal der Schwerbehinderten, Kriegsopfer und Ratsuchenden in Rentenfragen vor allem in den Nachkriegsjahren besonders am Herzen. Immer stärker spezialisierte er sich auf diese Sachgebiete.
Nachfolge noch nicht geklärt
Seine zweimal im Monat abgehaltenen Beratungen im Seniorenzentrum an der Dr.-C.-Otto-Straße 71 wurden immer stärker besucht. Aus dem ganzen Südwesten kamen die Ratsuchenden. Sein Ruf hatte sich vor allem in Rentenfragen und dem Sozialrecht herumgesprochen. Etwa 40 bis 50 Frauen und Männer kamen im Monat in sein Beratungszimmer. Auch sein Telefon zu Hause stand an manchen Tagen kaum still.
Eine Nachfolge gibt es noch nicht. Darum bemüht sich Hämmerich aber. Ratsuchende sollen sich jetzt direkt an den Sozialverband VdK auf der Kreuzstraße 10 in der City wenden. Hier können sie Termine unter Tel. 0234/ 66051 mit Walter Tüsselmann absprechen.
Aber auch Monika Stadie, seine Nachfolgerin im Vdk-Vorsitz in Dahlhausen, will sich in das Thema der Alten- und Pflegebetreuung aktiv einbringen. Sie arbeitet als Altenbetreuerin im Seniorenzentrum an der Dr.-C.-Otto-Straße. Dort, wo Hämmerich bisher seine Beratungsräume hatte.
Neue Aufgabe für den VdK
„Der Wunsch vieler alter Menschen, im eigenen Haus und durch betreutes Wohnen den Lebensabend daheim verbringen zu dürfen, steigt stetig“, sagt Monika Stadie. Hier seien vor allem ausländische Pflegekräfte für die häusliche Pflege stark gefragt.
„Wir beraten die Betroffenen und vor allem die Angehörigen umfassend. Das ist eine neue Aufgabe, die auch auf den VdK zugekommen ist.“ Vor allem die Frage, wie man durch eine Patientenverfügung in Krankenhäusern aufgehoben sei, sei für viele Senioren ein ganz wichtiges Thema, sagt Monika Stadie, die jetzt seit zwei Jahren den VdK Dahlhausen leitet.