Steinkuhl. . Im Jugendfreizeithaus Juma an der Markstraße stieg am Freitagnachmittag die große Eröffnungsparty. Für zehn Euro können sich daheimgebliebene Schüler aus einem riesigen Angebot bedienen. Passfoto schützt vor Schindluder.

So richtig mag der Fußball nicht auf dem Asphalt liegen bleiben, ständig rollt er weg, doch Pascal (7) ist das egal: Mit einer Mordswucht drischt er das Leder ins Tor. „74 km/h“, leuchtet auf der roten Anzeigentafel. Donnerwetter, das war schnell! „Fast erstligareif“, meint Pascal und grinst. Ob ein Fußballprofi wie er auch einen Ferienpass hat? „Na logo!“

Zur traditionellen Ferienpass-Eröffnungsparty strömten am Freitagnachmittag bei schönstem Wetter Hunderte Kinder mit ihren Eltern zum Jugendfreizeithaus „Juma“ an der Markstraße. Das Angebot, das hier auf die Besucher wartete, konnte sich sehen lassen. Vom Kinder-Hochseilgarten bis zur Hüpfburg, vom Kinderflohmarkt bis zum Popcorn-Stand: An Langeweile war bei den meist jungen Besuchern kaum zu denken.

Im Mittelpunkt des Interesses stand natürlich der Ferienpass selbst, der seit weit über 30 Jahren in jedem Sommer sechs Wochen lang ein buntes Programm für daheimgebliebene Schüler bereit hält. Statt wie in frühen Jahren fünf Mark, kostet er mittlerweile zehn Euro, doch bei all den Vergünstigungen, die die über 100 Anbieter während der Ferien für die Schüler bereit halten, ist die Investition ins Taschengeld schnell wieder drin. Kein Wunder, dass sich vor dem Verkaufsstand für den Ferienpass, an dem auch ein Luftballonwettbewerb angeboten wurde, lange Schlange bildeten.

Jeder Pass hat ein Foto

„Diesmal erscheint der Ferienpass in einer Auflage von 25 000 Exemplaren“, sagte Sabine Wanger von der Jugendförderung, die sich zum ersten Mal um den Ferienpass kümmert. „Die meisten davon werden am Ende vergriffen sein.“ Renner Nummer eins ist damals wie heute der freie Eintritt ins Schwimmbad: Einmal täglich darf jeder Ferienpass-Inhaber kostenlos in einem städtischen Bad einchecken. Damit nicht wieder Schindluder mit dem Ferienpass getrieben wird, ist seit einem Jahr jeder Pass mit einem Foto versehen. Auch in andere Einrichtungen wie etwa in den Tierpark, ins Planetarium oder ins Bergbaumuseum kommt man mit dem Ferienpass günstiger rein.

Neu beim Ferienpass dabei ist etwa das Tierheim, das die Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren an zwei Nachmittagen durch die Einrichtung führt. Hier sollte man sich schnell anmelden, die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Auch super: Der Verein Freie Schwimmer Bochum bietet ein Workshop für Mädchen im Synchronschwimmen an. Die Westufer-Surfschule am Kemnader See ist ebenso neu dabei wie die Straßenkicker von „Trixitt“.

„Der Ferienpass kostet wenig Geld, aber man kann unendlich viel damit machen“, meinte Bürgermeisterin Gaby Schäfer zur Eröffnung im Juma. Da hatte sich Fußballer Pascal schon wieder von hinten in der Schlange eingereiht und erneut geschossen. „71 km/h!“ Wow.