Wiemelhausen. Auch 27 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe sind die Folgen spürbar. Mit einem Konzert in der Petri-Kirche setzen sich Schüler für Spenden ein
„Mit diesem Konzert unterstützen wir die Kinderklinik in Donezk, damit dort an Leukämie erkrankte Kinder behandelt werden können.“ Dies betonte Jutta Kreutz, die Vorsitzende der Gesellschaft Bochum-Donezk, als sie die gut 500 Besucher und Aktiven zum einem Benefizkonzert in der Petri-Kirche begrüßte: erneut organisiert von Michael Wilhelm.
Fünf Schulchöre sowie der Bochumer Kinderchores traten für den guten Zweck auf und begeisterten ihr Publikum, wie der zum Teil lang anhaltende Applaus zeigte.
„Unser jährlicher Beitrag von 50 000 bis 80 000 Euro ist da ein Tropfen auf den heißen Stein“, so Kreutz weiter. Insgesamt würden pro Jahr 15 Millionen für die Arbeit benötigt, die verschiedene Organisationen zusammen trügen.
Bürgermeisterin Astrid Platzmann-Scholten erinnerte an die Katastrophe, die zu dieser Belastung in der Bochumer Partnerstadt führte. „Die Atomkatastrophe in Tschernobyl am 26. April 1986 führte zu einer hohen Leukämieerkrankung unter den Kindern.“ Anfänglich seien etwa 80 Prozent der Kinder daran verstorben. „Durch die gute medizinische Hilfe sind es heute noch fünf bis sieben Prozent.“
Das musikalische Programm eröffnete der Chor und der Instrumentalkreis der Hans-Böckler-Schule. Die gut 20 Schüler begeisterten mit bekannten Friedensliedern. Der Wechsel von lautem zu leisem Gesang sowie von einzelnen Stimmlagen führte zu einem eindrücklichen Musikgenuss. „Les Choristes“, der etwa 60-köpfige Auswahlchor der Hildegardis-Schule, überzeugte mit einem Kontrastprogramm. Das begann mit dem schmissigen Jazz-Kanon, zu dem die Schüler durch den Mittelgang der Kirche einzogen. Beim fröhlichen „Cha Cha“ ging es dann sehr rhythmisch zu.
1593 Euro kommen für die Kinderhilfe zusammen
Die 18 Sänger des Neuen Gymnasiums setzten den tragend vorgetragenen Gospel „Wonderful world“ entgegen. Mit „Barbara Ann“ (Beach Boys) – inklusive Finger schnipsen – ging es zum Abschluss wieder peppig zu.
Die Schiller-Schule trat gleich mit zwei Chören auf: dem Schul- und dem Kammerchor (Chor concret). Das lebhafte Programm des Schulchores reichte vom Popsong bis hin zum russischen Matrosenlied. Der Chor concret setzte einen Kontrast mit eher tragenden Stücken . Die kraftvollen Stimmen des A-Capella-Vortrages beeindruckten besonders.
Den stimmgewaltigen Abschluss setzte der Extra-Chor des Bochumer Kinderchores. Die 12 erwachsenen Sänger boten religiös motivierte Lieder. Besonders eindrücklich war da der Gospel „He is always close to you.“ Fazit: ein abwechslungsreiches, gelungenes Konzert. 1593 Euro kamen dabei für die Kinderhilfe zusammen.