Südwest. . Ein Missgeschick des Architekten verzögert die Baugenehmigung der Großküche im Schulzentrum Südwest. Vermutlich im Sommer 2014 soll sie fertig sein
Ein paar kleine Striche mit großer Wirkung: Weil der Architekt vergessen habe, die Einrichtung eines Fettabscheiders in seine Planung mit einzuzeichnen, verzögert sich der Bau der schon lang geplanten Mensa im Schulzentrum Südwest. Von diesem Missgeschick berichtet Frank Allmeroth, Betriebsleiter Zentrale Dienste der Stadt, den Mitgliedern der Bezirksvertretung Südwest.
Der Einsatz von Fettabscheider-anlangen zur Trennung von Fetten und Ölen vom Abwasser ist in Großküchen üblich. „Es ist einfach vergessen worden, das Gerät einzuzeichnen“, so Allmeroth.
Die Folge: Bislang liege noch keine Baugenehmigung vor. „Der ursprüngliche Plan, bis Ende des Jahres mit dem Bau der Mensa fertig zu sein, ist daher nicht mehr zu realisieren“, erklärt Martin Stempel, der neue Leiter des Schulverwaltungsamts. Nun sollen im September die Aufträge vergeben sein, so dass die Mensa bei einer rund neunmonatigen Bauzeit vermutlich im Mai bis Juni 2014 öffnen kann. Kosten: rund 1,5 Millionen Euro.
Mittagessen in mehreren Schichten
Darauf warten die Sekundarschule Südwest, die Theodor-Körner-Schule, die Hugo-Schultz Realschule sowie die Heinrich-Kämpchen-Schule händeringend: „Als gebundene Ganztagsschule gehen wir davon aus, dass wir 480 Schüler pro Tag in der neuen Mensa verpflegen werden“, sagt Ulrike Busse, Schulleiterin der Sekundarschule. Das Problem: Die Mensa umfasst nach derzeitigem Stand nur 120 Plätze. „Es wird also eng werden“, meint Ulrike Busse. „Da werden die Schüler vermutlich in mehreren Schichten essen müssen.“
Die Sekundarschule plant zudem die Einrichtung einer Cafeteria für die schon etwas älteren Schüler der neunten und zehnten Klasse. „Mit einem kleineren Investitionsvolumen sollte dieses Café hoffentlich zu realisieren sein“, so Busse. Bislang werden die Schüler provisorisch in der ehemaligen Realschulküche bekocht.
Auch die Theodor-Körner-Schule hofft auf eine rasche Eröffnung der Mensa: „Ab Februar bekommen die Schüler, die nachmittags Unterricht haben, eine einstündige Mittagspause“, sagt Wilfried Torkler, stellvertretender Schulleiter. Etwa 120 TKS-Schüler dürften die Mensa dann nutzen.
Schulkonferenz entscheidet über Mittagspause daheim
Um die Kapazitäten der Großküche nicht völlig zu überlasten, soll den Schülern ab der siebten Jahrgangsstufe demnächst erlaubt werden, die Mittagspause zu Hause zu verbringen. „Viele wohnen hier im direkten Einzugsbereich“, so Torkel. „Da wäre diese Möglichkeit eine echte Option.“ Noch vor den Sommerferien soll die Schulkonferenz darüber entscheiden.
„Es wäre schön, wenn die Mensa im nächsten Jahr fertig wird“, sagt Marc Gräf (SPD). „Viele Eltern haben ihr Schulwahlrecht schließlich vorher genau darauf abgestellt.“