Stiepel. . Am Kemnader See wird ein neues gastronomisches Kapitel aufgeschlagen: Gehobene italienische Küche sollen Oveney und Bootshaus Gibraltar aufpeppen

Alles neu am Kemnader See: Mit dem Start von „Kemnade in Flammen“ am heutigen Samstag beginnt am Hafen Oveney eine neue kulinarische Zeitrechnung. Die Fabbrica Italiana, bekannt durch gehobene Restaurants mit italienischer Küche in Gelsenkirchen und Hattingen, eröffnet einen Biergarten mit Platz für über 200 Gäste.

Auch die See-Terrassen am Bootshaus Gibraltar, die seit zwei Jahren leer standen und schon lange ein eher trauriges Dasein fristeten, sollen wieder zum Leben erweckt werden. Hochzeitsfeiern sind hier ebenso geplant wie ein durchgängiger Restaurantbetrieb. „Das wird super“, sagt Geschäftsführer Michael Nehring, der mit seinem Team gerade so manche Überstunde schiebt. Denn der Termin bis zur Eröffnung heute ist denkbar knapp.

Was auf dem Platz vor den Bootshallen Gibraltar in den letzten Wochen passiert ist, das ist beachtlich. In einem neu gebauten weißen Haus ist eine fertig eingerichtete Küche mit Pizzaofen untergebracht. Daneben steht ein Grill. Die vielen Holzbänke und Schirme harren der Besucherschar. „Wir wollen hier eine moderne, italienische Küche anbieten mit frischen Säften und viel Bio-Kost, an denen auch die Sportler ihren Spaß haben“, sagt Nehring. Dazu gibt es Pizza und Pasta, die sich in den anderen Dependancen der Fabbrica Italiana durchaus sehen lassen können.

Ein Zimmer für die Hochzeitsnacht

Große Pläne hat der umtriebige Restaurantchef mit den See-Terrassen. Der bislang eher nüchterne Saal mit Platz für 500 Gäste wird aufwändig neu gestaltet. „Hier kommt ein Kamin hin, ein schöner Kronleuchter und ein Olivenbaum“, sagt Nehring. „Die Atmosphäre muss stimmen.“

Worauf der 46-Jährige besonders stolz ist: Direkt nebenan wird ein Zimmer eingerichtet, in dem das Brautpaar die Hochzeitsnacht verbringen kann. „Da kommt eine Eckbadewanne ‘rein und ein Schminktisch. Wenn das Brautpaar morgens aus dem Fenster schaut, blickt es direkt auf den See. Das ist traumhaft!“ Drei Hochzeiten sind bereits gebucht. Im dritten Jahr, so hofft Nehring, sollen hier rund 100 Hochzeiten stattfinden.

Ab September soll auf den ehemaligen See-Terrassen der Restaurantbetrieb starten, bis dahin gibt es an jedem Sonntag einen Brunch. Ein Problem: Die Parkplätze sind weit weg. Zu Fuß läuft man zum Bootshaus hinunter locker zehn Minuten. „Das war auch ein Knackpunkt bei unseren Verhandlungen mit dem Freizeitzentrum Kemnade“, gibt Nehring zu. Die momentane Lösung sieht vor, dass die Hochzeitspaare natürlich bis direkt vor die Tür chauffiert werden dürfen. Ab September, wenn am See langsam die Herbstsaison beginnt, soll am Minigolf-Haus eine Schranke aufgestellt werden, um flexibel entscheiden zu können, ob der Weg zum neuen Fabbrica Italiana für Autos freigegeben werden kann oder nicht.

Investition von rund einer halben Million Euro

Beim Freizeitzentrum Kemnade ist man überaus froh über die Entwicklung. „Da haben wir einen klasse Partner gefunden, der sich echt was einfallen lässt, eine gewisse Frische und Jugendlichkeit hat – und auch die nötigen Investitionen mitbringt“, freut sich Geschäftsführer Wilfried Perner. Die Fabbrica Italiana investiert am Kemnader See rund eine halbe Million Euro.

Mit dem bisherigen Betreiber des Imbisses, der die Spaziergänger hier seit Jahrzehnten mit Kaffee und Pommes versorgt, habe man sich einvernehmlich geeinigt. „Er gibt seine Bude am Oveney auf, betreibt die übrigen drei aber weiter“, sagt Perner. „Da gab es keine Probleme.“ Der jetzt leer stehende Ex-Imbiss am Hafen Oveney wird künftig von der DLRG genutzt.