Bochum-Querenburg. Bei einem Rundgang zeigt sich Grünen-Politikerin Daniela Schneckenburger begeistert vom Engagement der Bürger. Kritik gab’s an der Comer Immobilien AG: Die Gesellschaft würde an den Gebäuden im Uni-Center nur das Nötigste tun.
„Das Uni-Center gehört sicherlich zu den baulichen Problembereichen in dieser Stadt, wenn sich in den nächsten zehn Jahren am Erhalt der Bausubstanz nichts tut“. Dies erklärte Landtagsabgeordnete Daniela Schneckenburger (Die Grünen) nach einem etwa 90-minütigen wohnungspolitischen Rundgang durchs Uni-Center und die Hustadt.
Den baulichen und sozialen Anstrengungen der VBW sowie der aktiven Bürger in der Hustadt stand die Vorsitzende der Kommission „Wohnungswirtschaftlicher Wandel“ des Landtages deutlich positiver gegenüber. „Es hat sich viel getan für das Zusammenleben der Bürger im Quartier“, erklärte sie mit Blick auf den erneuerten Brunnenplatz und die Häuser im Umfeld. Ihre Kommission habe deshalb im Abschlussbericht vorgeschlagen, die Wohnungsbauförderung so zu vergeben, dass damit auch eine soziale Entwicklung im Stadtviertel einher gehe.
Kritisch fragte Schneckenburger nach, ob bei der Hustadt-Erneuerung auch eine energetische Sanierung passiert sei. Dieter Kraemer, Sprecher der Geschäftsführung der VBW, bejahte einschränkend: „Bei der Sanierung der Flachdächer haben wir eine bessere Dämmung eingebaut.“ Die Verhandlungen mit Unternehmen aus der Energiewirtschaft, auch durch erneuerbare Energieträger auf den Dächern zu punkten, seien angesichts der Marktentwicklung gescheitert. Solar-Panel zur Fassadengestaltung seien allerdings noch im Gespräch.
„Wir haben keinen Vandalismus mehr“
Das Zusammenleben in der Hustadt werde zudem besser dank der neuen sozialen Einbindung, freute sich eine Anwohnerin: „Wir haben keinen Vandalismus mehr.“ Kraemer griff das auf, um für eine Weiterförderung der örtlichen Sozialeinrichtungen über das Jahr 2015 hinaus zu werben.
Zurück zum Uni-Center. Schneckenburger betonte: „Es gibt derzeit keinen Leerstand beim Gewerbe.“ Die Gespräche mit einigen Bürgern hätten aber gezeigt, dass die Comer Immobilien AG als Besitzerin der Gebäude nur unter Druck das Notwendigste tue. Auf Dauer sei das zu wenig. Hinzu komme, dass die Gesellschaft für die Bürger kaum erreichbar sei. Fazit der 52-Jährigen: „Wir wollen den Kommunen dafür vom Landtag aus neue, ordnungspolitische Möglichkeiten schaffen.“