Sundern. . Der Verkehr auf der sehr engen Obernbaakstraße in Sundern treibt Gottfried Müller zur Weißglut. Er fordert die Einrichtung einer Einbahnstraße, doch die Stadt sieht diese Lösung kritisch.
Seit 1971 wohnt Gottfried Müller an der Obernbaakstraße. Eine beschauliche Ecke, ruhig gelegen, mitten im Grünen zwischen Sundern und dem Hattinger Rauendahl. Seit 1976 jedoch befindet sich Müller im Konflikt. Mit den Behörden, aufgrund der Situation vor seiner Haustür. „Es ist das größte Ärgernis, das ich in meinem Leben habe. Ich bin jeden Abend froh, wenn ich wieder gesund im Bett liege und mein Auto noch heil ist“, klagt der 73-Jährige. Für Gottfried Müller ist die Obernbaakstraße ein gefährliches Pflaster.
Und er kann reihenweise Gründe dafür nennen. In den fast 40 Jahren, in denen er sich mit der Problematik auseinandersetzt, hat sich so manches angesammelt: „Der Hohlweg von der Sternwarte bis ins Rauendahl ist so schmal, da können sich Autos nur an ganz wenigen Stellen begegnen, um aneinander vorbeizukommen“, schildert Müller.
Nicht geschnittene Hecken ließen die Straße obendrein enger erscheinen. Zudem sei die Straße sehr wellig, mit uneinsehbaren Kurven. „Ich hupe jeweils vorher, fahre höchstens 20 km/h und äußerst weit rechts.“ Obwohl laut Müller zu viele Raser die Strecke nutzten, sei er auf diese Weise - bis auf zahlreiche Blechschäden - „immer glimpflich davongekommen“. Er fragt sich nur, wie lange sein Glück anhält.
Doch der Anwohner will nicht nur meckern, er hat auch Lösungsvorschläge parat. „Normalerweise müsste dieser Hohlweg in Richtung Rauendahl zur Einbahnstraße gemacht werden. „Nur dadurch wäre uns tatsächlich geholfen.“
Anliegerstraße mit Tempo 30
Bereits in der Vergangenheit habe es Diskussionen um eine Abbindung der Straße gegeben, dieser Lösungsansatz sei jedoch auf ein geteiltes Echo gestoßen. „Auch einige Anwohner haben widersprochen“, teilt Stadtsprecher Thomas Sprenger mit. Bei einer Einbahnstraßenlösung würde der Fall wohl ähnlich aussehen.
Der Verwaltung ist die Situation bekannt. Sprenger stellt generell klar, dass es sich bei der Obernbaakstraße um eine Anliegerstraße mit Tempo 30 handelt. Die Geschwindigkeit sei – wie es die Straßenverkehrsordnung formuliert – den Gegebenheiten anzupassen. Was den Wildwuchs angeht, könnten sich die Anwohner mit Hinweisen bei der Stadt melden.
Auch die Polizei hat die Situation analysiert, wie Sprecher Guido Meng auf WAZ-Anfrage erklärt. Ein erhöhtes Verkehrsaufkommen konnten die Beamten vor Ort nicht feststellen. Stadt und Polizei betonen, dass an der Obernbaakstraße in den vergangenen Jahren keine größeren Unfälle erfasst wurden.