Wiemelhausen. . Weil das Asylbewerberheim an der Wohlfahrtstraße umfangreich umgebaut werden soll, ziehen die rund 150 Bewohner vorübergehend ins Containerdorf

Mit der Ruhe auf dem Innenhof des Asylbewerberheims an der Wohlfahrtstraße könnte es bald vorbei sein. Mobile Wohncontainer sind hier in den vergangenen Wochen entstanden, um Platz zu schaffen für 90 Personen, die hier vorübergehend untergebracht werden sollen.

Dies biete die Möglichkeit für einen umfangreichen Umbau der Einrichtung an der Wohlfahrtstraße, sagt Ute Bogucki vom Amt für Soziales und Wohnen. Auch die Hollandschule in Wattenscheid, wo seit Dezember ebenfalls rund 20 Asylbewerber leben, könne auf diese Weise leer gezogen werden. Ab Juni sollen die Container bezugsfertig sein.

Um die Nachbarn der Wohlfahrtstraße besser über die Nutzung der mobilen Wohnanlage informieren zu können, hatte die Stadt zu einem Informationsnachmittag ins Übergangsheim in Wiemelhausen eingeladen. Und siehe da: Zahlreiche Neugierige kamen, um sich vor Ort aus erster Hand zu informieren. „Viele Anwohner, die Fragen haben oder Kritik äußern wollen, fühlen sich von der Stadtverwaltung oft nicht richtig angehört, weil sie sich in den Ausschüssen im Rathaus nicht zu Wort melden dürfen“, sagt Ute Bogucki.

Platz für 120 Flüchtlinge

Ein Kritikpunkt vieler Nachbarn war, dass die Container lediglich dazu da seien, zusätzliche Flüchtlinge auf engstem Raum unterzubringen – dies mit allen Problemen, die damit einher gehen könnten. Doch das sei nicht richtig, betont Ute Bogucki: „Manchmal ist da viel gefährliches Halbwissen unterwegs“, sagt sie. „Ab Januar beginnen wir, die Häuser an der Wohlfahrtstraße umzubauen. Dafür brauchen wir den Platz in den Containern. Danach soll jede Familie einen eigenen Koch- und Sanitärbereich erhalten, das ist bisher nicht der Fall.“

Nach dem Umbau sei an der Wohlfahrtstraße dann nur noch Platz für 120 Flüchtlinge oder Asylbewerber. Bislang leben hier 150 Menschen in bisweilen engen räumlichen Verhältnissen. Die meisten stammen aus dem ehemaligen Jugoslawien, aber auch aus Syrien, Afrika oder China. „Vor allem die politische Situation in Syrien beobachten wir genau“, meint Bogucki. Ein älterer Herr, der sich die Baupläne anschaut, fühlt sich ein wenig an seine eigene Vergangenheit erinnert: „Ich bin damals aus der DDR ‘rüber gekommen“, sagt er. „Da war ich auch froh, als ich heil hier ankam.“