Stiepel. Freiwillige Feuerwehr muss nachjustieren – dann hängt der Maikranz. Hunderte Besucher strömen bei herrlichstem Wetter zum Maifest der Stiepeler Vereine auf den Parkplatz der Gräfin-Imma-Grundschule

„Letztes Jahr standen wir zwölf Stunden im Dauerregen. Nun hat uns Petrus ein traumhaftes Wetter beschert“, freute sich Karl-Heinz Witthüser, der Vorsitzende der Stiepeler Bürgerschützen, als er das Maifest bei sommerlichen Temperaturen offiziell eröffnete. Zugleich dankte der Mitorganisator den etwa 15 Vereinen und Organisationen für ihr tatkräftiges Mitwirken beim Gelingen der Veranstaltung, die mehrere Hundert Bürger anzog. Die Leute an den Ständen auf dem Parkplatz an der Gräfin-Imma-Schule strahlten entsprechend mit der Sonne um die Wette.

21 Schüler der dritten und vierten Klassen der Grundschule hatten einen besonderen Auftritt: Sie trugen auf der Bühne Lieder aus dem Programm „Klasse! Wir singen“ vor. „Wir haben das mit fünf Klassen und 130 Kindern für unseren Auftritt in der Westfalenhalle Dortmund, wo wir im März zusammen mit anderen Schülern auftraten, einstudiert“, erklärte Musiklehrerin Rita Korthals. Beim Fest kam das gut an, wie der Applaus zeigte.

Bis zum offiziellen Aufziehen des Maikranzes gab es an den Ständen der Vereine viele Aktionen unterschiedlichster Art. „Wir wollen den Malakoff-Turm der ehemaligen Zeche Brockhauser Tiefbau erhalten“, betonte Manfred Bähr vom Knappenverein „Schlägel & Eisen“. Am Stand des Stiepeler Verein für Heimatforschung hängte er zusammen mit Gerhard Hagenkötter drei Tafeln zur Geschichte der Zeche und ihres 1874 errichteten Förderturmes auf. „Der Turm aus Ruhrsandstein ist einzigartig“, erklärte Hagenkötter. Viele Besucher waren begeistert von der Idee, dass der Turm durch ein neues Dach für 70 000 Euro gegen den Verfall geschützt werden soll. Bähr: „Durch den Verkauf unseres Zechenbuches und private Spenden haben wir schon 15 000 Euro zusammen.“

Viele Spielangebote für KInder

Darüber hinaus gab es Spielangebote: Das Jugendhaus „Just“ bot Kinderschminken an. Am Stand von Easy Optic malten die Kinder, angeleitet von Malerin Heike Lexar. Beim Reit- und Fahrverein Stiepel hieß es Ponyreiten auf „Bunny“ und „Trio“. Die Jugendfeuerwehr war mit der Spritzwand vor Ort. Viel Spaß beim Schießen mit dem Laserpointer-Gewehr hatten die Kinder am Stand der Bürgerschützen.

Polizei fuhr im Smart vor

Für Lacher sorgte Bezirkspolizist Manfred Bindemann. Er kam statt mit dem Polizeimotorrad (Einsatz beim VfL) mit einem Smart. Den pries er humorvoll als geschrumpften Großeinsatzwagen an.

Zum abschließenden Höhepunkt trafen sich die Vereine und Besucher um 17 Uhr zum Maibaumporten. Die Freiwillige Feuerwehr Stiepel zog den Maikranz hoch. Doch das klappte nicht auf Anhieb. Mit Schraubenschlüsseln justierten die Blauröcke nach und behoben die kleinen Probleme. Die Kapelle des Knappenvereins Linden-Dahlhausen spielte dazu „Glück Auf“.

Reitverein und Grundschul-Förderkreis neu dabei

„Der Ort ist toll für ein solches Fest, weil die Kinder Platz zum Spielen haben“, zog Witthüser ein positives Fazit. Neu dabei: Reitverein und Grundschul-Förderkreis. Beide wollen 2014 wieder mitmachen.

Info: Pro Stiepel startete 1993 das Maibaumporten zusammen mit den Vereinen. Ideengeber war Apotheker Meyer von der Ruhrlandapotheke als Vorsitzender der örtlichen Werbegemeinschaft.

Die Vereine führen das Fest seit 2011 selbst durch. Die Stiepeler Bürgerschützen mit ihren sieben Kompanien übernahmen die Federführung.

Mit der neuen Organisation wanderte das Maibaumporten schließlich aus dem gewerblichen Ortskern zum Parkplatz an der Grundschule ab.