Süd. 12 Kinder des Knax-Clubs ließen sich auf Haus Kemnade erklären, wie man sich richtig benimmt. Das Schlürfen der Suppe ist da fehl am Platz, oder?

Wie benimmt man sich eigentlich richtig im Restaurant und beim gesellschaftlichen Miteinander? Das wollten 12 Kinder vom Knax-Club der Sparkasse wissen. Auf Haus Kemnade trafen sich die 10- bis 12-Jährigen mit Sabine Napieralla, die Seminare in Umgangskultur gibt. Der Schwerpunkt lag dabei zwar bei den Tischmanieren nebst richtigem Eindecken für ein festliches Essen. Doch die Referentin eröffnete gleich zu Beginn: „Das allein reicht nicht zum guten Benehmen.“

Dabei ging es etwa um das richtige Sitzen am Tisch. „Ein Dackel muss auf den Schoß passen, zwischen Stuhllehne und Rücken muss Platz sein für eine Maus“, erklärte die Referentin. Da ging gleich ein Ruck durch die Rücken der aufmerksamen Zuhörer.

Was zum guten Benehmen noch dazu gehört, thematisierten die Kinder im Gespräch mit Napieralla auch. Larissa und Daniel beschrieben das mit „einen guten Eindruck machen“. Der Nachwuchs zählte dazu die passende Kleidung zur Situation bis hin zu einem freundlichen und höflichen Auftreten. „Das gilt für bekannte wie für fremde Gesprächspartner“, befand die Coachin.

Passend zum Ort dieses Kurses, der ehrwürdigen Ritterburg Haus Kemnade, erklärte Napieralla den Kindern den Begriff „höflich“. „Das Wort kommt vom mittelalterlichen ‘Hof’.“ Der Bogen war dann schnell zum Adel und den Rittern geschlagen, die sich gern vom einfachen Volk abhoben.

Döner und Pizza mit der Hand

Zurück zur Gegenwart. Napieralla: „Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit gehören ebenfalls zum gutem Benehmen.“ Gute Tischmanieren folgten. „Man sollte erst das Essen probieren, bevor man es nachwürzt“, erklärte Lorena. Das Schlürfen der Suppe fand Jasper fehl am Platz, wohlwissend dass dies etwa in Japan ein Zeichen des Essgenusses ist.

Das Essen mit den Händen bei Hamburger, Döner und Pizza kam auch zur Sprache, bevor es ganz praktisch wurde: „Messer liegen rechts, Gabeln links. Gläser stehen rechts.“ Wichtig war Napieralla auch, dass die Kinder das Besteck so anordneten, dass es in der Reihenfolge des Essensablaufes liegt. Folge: Messer und Gabel für das Hauptgericht waren innen, während das Besteck für die Vorspeise ganz außen noch vor dem Suppenlöffel lagen.

Als Belohnung für so viel gutes Benehmen ging es für die Kinder in die Kemnader Burgstuben. Dort kochte Gastwirt Heinz Bruns ein Drei-Gänge-Menü. Wetten, dass alle Kinder dabei kerzengerade auf ihren Stühlen saßen?