Dahlhausen. Projektkurs der Theodor-Körner-Schule besucht die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Bergen-Belsen.Bald erscheint eine Gedenkschrift

Eine Reise zurück in ein ganz dunkles Kapitel deutscher Geschichte unternahm ein Projektkurs Geschichte der Theodor-Körner-Schule. Die Schüler waren zu Besuch in der Gedenkstätte Bergen-Belsen.

Unterstützung erhielten sie dafür von der Bezirksvertretung Südwest. Das ehemalige Konzentrationslager liegt in einem Waldstück in Niedersachsen und wirkt durch die Bepflanzung zunächst wie eine Parklandschaft. „Nach dem Blick auf eines der zahlreichen Massengräber lässt sich aber erahnen, welches Grauen sich hier abgespielt haben muss“, so die Schülerin Gamze Göksu.

Mehr als 70 000 Menschen kamen dort zwischen 1941 und 1945 ums Leben. Gedenksteine und Mahnmale, die über das ganze Gelände verteilt sind, sollen an die Opfer erinnern. Während einer vierstündigen Führung und des Besuchs der Dauerausstellung wurden die Schüler über die Geschichte des Lagers als Kriegsgefangenenlager und Konzentrationslager informiert.

„In den nächsten Wochen“, so Projektleiter Thomas Holz, „werden wir eine Gedenkschrift heraus geben, in der die Ergebnisse unserer Arbeit zur Geschichte der jüdischen Mitbürger in Linden und Dahlhausen sowie der damaligen Zwangsarbeiter zusammengefasst wird. Ein besonderer Dank geht an die Naturfreunde Linden-Dahlhausen, die die Herausgabe dieser Schrift ermöglicht hat.“

Recherche führte die Schüler bis in die USA

Auf Initiative des Projektkurses unter der Leitung von Yvonne Plonka und jetzt unter Thomas Holz wurde in Linden auch das Schicksal der Familie Marcus an der Hattinger Straße 776 in allen Details untersucht. Laureen Walter und Gamze Göksu waren besonders engagiert.

„Wir hatten durch einen alten Freund der Familie Marcus, Richard Stegmann, die Chance, einen direkten Kontakt zu noch Überlebenden der Familie Marcus in den USA herzustellen“, erzählt Gamze. „Der noch überlebende letzte Sohn der Familie Marcus, Howard, ist jetzt 103 Jahre alt. Seinen Spuren sind wir nachgegangen.“ Howard ist es auch zu danken, dass im September des vergangenen Jahres vor dem ehemaligen Geschäftshaus der Familie Marcus durch den Künstler Gunter Demnig zwei Stolpersteine in Lindens Zentrums gelegt werden konnten.

„Howard konnte sich an die Schreckenszeit noch gut erinnern. Aber noch mal in seine alte Heimat zurückkehren will er nicht“, so Gamze Göksu.