Linden. . Überführung über das Neveltal ist der heutigen Verkehrsbelastung nicht mehr gewachsen. Doch ein Neubau kommt frühestens 2016 in Frage

Mit Sorge verfolgen die Bezirkspolitiker im Südwesten den Zustand einer Brücke, die über das Neveltal den Verkehr in Richtung Oberdahlhausen, Wattenscheid und zu den Auffahrten zur A 40 nach Dortmund und Essen lenkt. Sie überquert das unter ihr gelegene Grüntal. Hier verläuft auch der inzwischen häufig genutzte Fußwander- und Radweg von Dahlhausen nach Weitmar.

Wegen des als gefährlich eingeschätzten Zustandes der Brücke hatte der Lindener Bezirksvertreter Hans Neubauer (CDU) eine Anfrage gestellt, in der die Stadtverwaltung aufgefordert wird, bei Straßen-NRW bezüglich des Zustandes der Brücke Munscheider Damm nachzufragen. „Gefahr ist in Verzug“, sagt Neubauer.

Es geht um den Zustand der 84 Jahre alten Brücke aus dem Jahr 1929. Für die Verwaltung hatte Ralf Böhler während der letzten Sitzung der Bezirksvertretung dargelegt, dass Brücken üblicherweise 80 Jahre lang halten. Diese Brücke hat somit ihre erwartete Lebensdauer überschritten. In Abhängigkeit der zur Verfügung stehenden Mittel sei mit einem Neubau allerdings frühestens im Jahr 2016 zu rechnen, so die Verwaltung.

„Wir müssen sehr realistisch feststellen, dass seit dem Brückenbau 1929 nicht nur erheblich mehr Fahrzeuge diese Brücke überfahren, sondern die Lkw auch wesentlich schwerer geworden sind“, so Hans Neubauer. „Nach den Erfahrungen mit der Pontonbrücke stellt sich für mich die Frage, ob die Brücke überhaupt bis zum angekündigten Neubautermin 2016 dem Verkehr und den damit verbundenen Belastungen standhält.“

Auch der Rad- und Wanderweg ist betroffen

Neben dem Straßenverkehr sind auch der Rad- und Wanderweg unterhalb der Brücke betroffen. „Von herabfallenden Teilen würde eine große Gefahr für die Menschen ausgehen“, sagt Neubauer. „Dies muss in die Bewertung mit einbezogen werden.“

Lkw dürfen die Brücke nur mit einem Gewicht bis 16 Tonnen befahren. Ob sich an diese Gewichtsbeschränkung wirklich jeder Lkw-Fahrer hält, lässt sich allerdings nur schwer überprüfen. „Erfahrungen, wie wir sie bei der Pontonbrücke in Dahlhausen gemacht haben, sollten wir hier berücksichtigen.“ Dabei spielt das Verhalten von Lkw-Fahrern eine Rolle, die von ihren Navigationssystemen über diese Brücke geführt werden, weil sie ihre Ziele sonst nur mit großen Umwegen anfahren könnten. Neubauers Sorge: „In wieweit hier Kontrollen überhaupt möglich sind, sei dahin gestellt.“