Weitmar. . Das Konzert zum Jahrestag der Fukushima-Katastrophe bringt 2020 Euro Spenden.

Zwei Kulturen trafen bei einem Konzert in der Emmauskirche der evangelischen Gemeinde Weitmar-Mark aufeinander – und die Menschen rückten enger zusammen. Zum Jahrestag der Tsunami- und Reaktorkatastrophe vom 11. März 2011 im japanischen Fukushima spielte das Posaunentrio „Buccinate“ ein Benefizkonzert für die Opfer des Unglücks.

Initiatorin der Veranstaltung ist die japanische Posaunistin Rima Ideguchi (34). Sie sammelte zum dritten Mal Geld für ihre Landsleute und konnte schon 7000 Euro nach Japan schicken „Es ist für mich noch immer unglaublich. Wo einmal Städte waren, ist jetzt nichts mehr“, sagte Ideguchi. Sie schilderte, dass die aus der verunglückten Region geflüchteten Menschen in Notunterkünften dringend Hilfe benötigten. Das Japanische Rote Kreuz, an das der Spendenerlös des Konzerts geht, stünde den Opfern vor Ort zu Seite. Es organisiere zum Beispiel Krankentransporte und versorge die Menschen mit wichtigen Haushaltsgeräten, berichtete die Posaunistin.

Musikalische Reise nach Japan

Ideguchi musizierte eine gute Stunde zusammen mit ihrem Ehemann Fabian Liedtke und Kollegen Thorsten Lange sowie Barbara Bardach an der Harfe und Niklas Piel an der Orgel. Die fünf Berufsmusiker gestalteten ein fantasievolles Programm, dem sogar einige Kinder fasziniert lauschten.

In insgesamt zwölf Stücken nahmen sie die rund 170 Zuhörer mit auf eine musikalische Reise, die auch nach Japan führte. Aus dem Freundes- und Bekanntenkreis hatte Ideguchi in Deutschland lebende Japaner zu einem Chor zusammen getrommelt. Anrührend boten die Frauen und Männer zwei bekannte japanische Lieder dar: „ue o muite arukou“ (deutsch: „Laufen mit dem Blick nach oben“) und „miagetegoran yoru no hoshi wo“ (deutsch: „Schau auf zu den Sternen in der Nacht“). „Es sind ganz alte Lieder, die nach der Katastrophe in Japan oft gesungen wurden“, erläuterte Ideguchi nach dem Konzert.

Ein humorvolles Duett, „Introduzione e Fughetta“ des ungarischen Komponisten Frigyes Hidas, boten Liedkte und Lange. Erst spielten sie etwas keck rechts und links von der Bühne aus und gingen dann aufeinander zu. Das Zusammenspiel von Ideguchi und Bardach bei „Promenade à l’ automne“ von Marcel Tournier zeigte wiederum, wie herrlich der sanfte Klang der Posaune und die filigranen Töne der Harfe miteinander harmonieren. Das Repertoire reichte von barocken Stücken des großen Johann Sebastian Bach über moderne Kompositionen bis hin zu einem eigens kreierten Arrangement des englischen Volkslieds „Greensleeves“, das im Solospiel von Organist Niklas Piel ein fulminantes Ende fand.

Spenden sind weiterhin sehr willkommen

Der Gesamterlös beträgt 2020 Euro und wird direkt an das Japanische Rote Kreuz übermittelt. Auch wer nicht zum Konzert kommen konnte, kann für die Opfer der Nuklearkatastrophe spenden. Die Spenden gehen an: Deutsches Rotes Kreuz, Konto.Nr.: 41 41 41, BLZ: 370 205 00, Bank für Sozialwirtschaft, Stichwort „Tsunami 2011“.