Hattingen. Eine neue Brücke soll die marode Schwimmbrücke in Niederwenigern ersetzen. Für Anwohner Frank Sender wäre das ein schwerer Eingriff in das Ruhrtal.
Die Schwimmbrücke zwischen Niederwenigern und Dahlhausen soll durch einen Neubau ersetzt werden. Für Anwohner Frank Sender sind die Pläne „unmöglich“. Er befürchtet, dass die neue Brücke das Landschaftsbild zerstört.
Zur Erinnerung: Die alte Konstruktion der Schwimmbrücke darf momentan nur von Pkw überquert werden. Lkw müssen sich einen anderen Weg suchen. Linienbusse stoppen vor der Brücke. Deswegen plant die Stadt Bochum nun eine neue Brücke, rund 250 Meter von der alten entfernt.
„Ich verstehe diese Planung nicht“, sagt Frank Sender: „Warum erweitert man nicht einfach die bestehende Brücke?“ Der 47-jährige Wennische geht regelmäßig im Ruhrtal spazieren. „Es kommen auch viele aus anderen Städten.“ Die Gegend sei ein Erholungsgebiet, das erheblich gestört würde. „Wenn die neue Brücke auch noch über die Bahnschienen auf der Bochumer Seite führt, muss sie wesentlich höher als die alte gebaut werden“, sagt Sender: „Dieser Riesenklotz macht die Landschaft kaputt.“
Isolde Füllbeck von der Naturschutzbund-Ortsgruppe Hattingen fordert vor dem Bau eine Umweltprüfung: „Es muss genau geschaut werden, ob bedrohte Arten in dem Gebiet leben.“ Das Ruhrtal sei wichtig für die Natur, deswegen müsse der Bau umweltverträglich sein. Für konkrete Forderungen muss sich der BUND die Pläne aber erst genau ansehen. Dass die neue Brücke auch Vorteile bietet, weiß auch Frank Sender: „Schön ist die momentane Situation nicht“, sagt er. Um auf die Schwimmbrücke zu gelangen, müsse man immer durch enge Poller fahren. Außerdem käme es manchmal zu leichtem Stau. Gerade wenn ein Zug kommt und den Bahnübergang blockiert.
Frank Sender fordert deswegen ebenfalls eine neue Brücke. Allerdings soll die direkt neben der bestehenden gebaut werden. „Wenn sie dann fertig ist, könnte man die alte Brücke restaurieren. Dann hätte man anschließend eine zweispurige Brücke“, erklärt er. Die würde an der alten Stelle stehen und das Erholungsgebiet des Ruhrtals nicht weiter stören. „Mich wundert grundsätzlich, dass sich bislang kein großer Widerstand geregt hat“, sagt Frank Sender: „Wenn sich alle anderen Anwohner die Pläne noch mal genau ansehen, werden sie sich sicher beschweren.“ Und selbst wenn alles beim alten bleibt und die Schwimmbrücke nur eingeschränkt nutzbar ist, ist dies für Sender kein Problem: „Das nehme ich immer noch lieber in Kauf, als den Riesenklotz.“