Weitmar-Mark. . Beim WAZ-Lesercafé bei der Bäckerei Schmidtmeier in Weitmar-Mark wird der gute Zusammenhalt im Stadtteil gelobt: „Nachbarschaftsfeste finde ich toll“
Die erfolgreiche Premiere unseres WAZ-Lesercafés vor wenigen Wochen in Wiemelhausen war vielleicht besser besucht. Und doch zeigt sich beim zweiten Lesercafé zu bester Kaffeezeit bei der schick renovierten Bäckerei Schmidtmeier in Weitmar-Mark, dass es sich auch in kleiner, überschaubarer Runde prima plaudern lässt.
Rund zwei Stunden lang erzählen die WAZ-Leser, was sie in „ihrem“ Stadtteil bewegt, was sie ärgert und freut. Ihr Fazit: Auch wenn in Weitmar-Mark nicht alles Gold ist, was glänzt, so lässt es sich hier doch prima leben. „Bei uns gibt’s alles, da kann man nicht meckern“, sagt Inge Höfkes. Zum Einkaufen extra in die Stadt oder zum Ruhr-Park zu fahren, sei für sie eigentlich kaum noch nötig. Etwas vermisst wird zwar ein schönes Schuhgeschäft, aber sonst: „Ich möchte gar nicht woanders leben“
Extra früh gekommen war Horst Schöpe. „Weil ich dachte, sonst keinen Platz mehr zu bekommen“, meint er lächelnd. Nun, zumindest diese Sorge war unbegründet. Der rüstige Senior, der schon 36 goldene Sportabzeichen hinlegte, setzt sich seit vielen Jahren für das aktive Sportleben in Weitmar-Mark ein: hier besonders für den TLG Weitmar 09. Umso mehr ärgert es ihn, dass der Sportplatz Roomersheide nun schon seit über einem Jahr kaum zu bespielen ist. Der Grund sind Bergschäden. „Da tut sich gar nichts“, sagt er. „Die Mannschaften können nicht trainieren. Und fürs Sportabzeichen muss man bis nach Steinkuhl fahren!“
Sitzbank vor der Mark-Apotheke kommt gut an
Als positiv hebt er die Sitzbank hervor, die seit einer Weile direkt vor der Mark-Apotheke steht. „Gerade für ältere Menschen mit Rollatoren ist es doch wichtig, sich ausruhen zu können.“ Das findet auch Christa Streit, die Inhaberin des Haushaltswarengeschäftes und im ganzen Bochumer Süden bestens bekannt. Den Wandel ihres Stadtteils beobachtet sie schon lange: „So kleine Geschäfte wie unseres gibt es eigentlich kaum noch“, meint sie. „Das ist schon schade. Aber die Leute fahren ja heutzutage für jede Kleinigkeit direkt zum Baumarkt an den Stadtrand. Das gab es früher nicht.“
Dass die Menschen im Stadtteil zusammen halten, freut Inge Höfkes. „Nachbarschaftsfeste finde ich toll“, sagt sie. Da kann Christa Streit als Mitglied der Werbegemeinschaft eine gute Nachricht verkünden: „Im April gibt es wieder ein Frühlingsfest.“
Ein schöner Treffpunkt wird vermisst
Was alle am Tisch vermissen, ist ein schöner Treffpunkt. „Ein kleiner Platz wie in Wiemelhausen, an dem man sich ganz ungezwungen aufhalten und etwas plaudern kann, das fehlt schon“, sagt Christa Streit. Der Marktplatz sei dafür einfach zu abgelegen.
Über „markanten Hundedreck“ ärgert sich Christiane Meier. „Jetzt, wo der Schnee weg ist, fällt das wieder ganz besonders auf.“
Und Rolf Höfkes wünscht eine Tempo-30-Beschränkung an der Markstraße / Ecke Stiepeler Straße. „An manchen Tagen rasen die hier wie verrückt“, sagt er. „Eigentlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis hier mal ein schwerer Unfall passiert.“