Linden. . Seit Jahren soll Am Josephsschacht in Linden ein Fußballplatz für die vielen Kinder der Umgebung entstehen. Das Geld für den Bau ist zwar vorhanden, nicht aber für Versiegelung der Hohlräume unter dem Gelände

Den seit Jahren geplanten Bolzplatz Am Josephsschacht in Linden wird es vorerst nicht geben. Dies geht aus einer Mitteilung der Stadtverwaltung hervor, die den Mitgliedern der Bezirksvertretung Südwest bei ihrer heutigen Sitzung vorliegt.

Bislang fehlten die Mittel für den Bau des Fußballfeldes (etwa 45 000 Euro); jetzt stehen sie zwar zur Verfügung, doch nun drohen zusätzliche Ausgaben wegen möglicher Bergschäden unterhalb des Geländes. Und das kann teuer werden: „Hier stünde eine Sanierung des Geländes in keinem Verhältnis zu den Baukosten“, sagt Stadtsprecherin Tanja Wißing.

Bereits im Jahr 2009 wiesen die Lindener Bezirksvertreter auf den Bedarf eines Bolzplatzes für Kinder und Jugendliche im Bereich des Deimketals hin. Über 280 Kinder im Alter von 6 bis unter 18 Jahren leben hier. Der nächste erreichbare Platz zum Fußballspielen liegt für sie rund 2,5 Kilometer entfernt und würde die jungen Kicker über die viel befahrene Wuppertaler und Hattinger Straße führen.

Die Fläche auf dem Gelände der ehemaligen Maschinenfabrik Brieden (heute im Besitz von „Eon“) schien wie geschaffen zum Toreschießen. „Es gab auch bereits Gespräche mit Eon. Dort war man nicht abgeneigt, der Stadt die Fläche zu verkaufen“, sagt Tanja Wißing.

Kosten werden im sechsstelligen Bereich vermutet

Alles schien also auf bestem Weg, bis Erkundungsbohrungen unterhalb des Geländes ergeben hätten, dass hier einige Bergschäden zu befürchten sind. „Unter der Oberfläche sieht es aus wie ein Schweizer Käse“, so Tanja Wißing. Da niemand genau bestimmen könne, wie groß die Hohlräume sind, will die Stadt von einer Sanierung vorerst Abstand nehmen. Denn die Kosten dafür werden im sechsstelligen Bereich vermutet.

„Sehr schade“ findet das Friedhelm Nentwig (CDU), stellvertretender Bezirksbürgermeister. „Bergschäden sind für uns ein großes Dilemma“, sagt er. Schon länger sind andere Fußballflächen wie die Bezirkssportanlage Roomersheide in Weitmar und die Anlage In der Hei in Linden wegen Bergbau-Absenkungen nicht mehr vernünftig bespielbar.

Bezirksvertreter Marc Gräf (SPD) will das Thema heute zunächst mit seiner Fraktion besprechen. „Danach werden wir uns in der Bezirksvertretung äußern.“