Ehrenfeld. . Das Gebäude der Melanchthongemeinde an der Königsallee wurde vom Jungen Schauspielhaus genutzt, jetzt steht es seit rund einem Jahr nahezu leer. Doch es gibt Pläne für eine neue Nutzung.
Sechs Jahre lang tobten hier junge Schauspieler durchs Gemäuer und brachten schwungvolles Theater auf die Bühne des Gemeindesaals. Dann wurde es etwas stiller im Saal der Melanchthonkirche an der Königsallee, das Junge Schauspielhaus konnte sich die Spielstätte schlicht nicht mehr leisten. Doch jetzt keimt neue Hoffnung für eine sinnvolle Nutzung der ehemaligen Bühne: Der Kindergarten der Melanchthon-Gemeinde könnte sich hier bedeutend erweitern.
Während die Gemeinde optimistisch ist, dass der Plan klappen könnte, reagiert die Kindergartengemeinschaft am Westring noch etwas verhaltener: „Wir sind dabei, mit dem Jugendamt nach Wegen zu suchen, dass der Ausbau des Kindergartens gelingen könnte“, sagt Geschäftsführer Michael Both.
Aber von vorn: Noch während der Amtszeit von Intendant Elmar Goerden eröffnete das Junge Schauspielhaus, die Jugendabteilung des Theaters, ihre eigene Spielstätte im Melanchthonsaal. Doch im Jahr 2011 musste das Schauspielhaus die Partnerschaft aus Spargründen beenden. „Danach gab es hier kleinere Vermietungen etwa ans Prinz-Regent-Theater, an die Fidena oder an das Kindertheater Liberi“, erzählt Pfarrer Martin Röttger.
Rund 40 zusätzliche Kindergartenplätze könnten entstehen
Doch auch eine Kirchengemeinde muss kostendeckend wirtschaften, und so wird schon seit einer Weile nach einer neuen Nutzung des Gemeindehauses gesucht. „Das letzte Jahr haben wir ordentlich draufgezahlt“, meint Röttger. Um das Gebäude langfristig für die Gemeinde erhalten zu können, entstand so der Plan, den Kindergarten von bislang drei Gruppen auf fünf Gruppen mit U3-Plätzen zu erweitern. „Für den Umbau würde die Gemeinde einen Kredit aufnehmen und die Räume später an Stadt und Land vermieten“, meint Röttger. Rund 40 zusätzliche Kindergartenplätze könnten auf diese Weise entstehen.
Auch Michael Both von der Kindergartengemeinschaft wünscht sich sehr, dass der Umbau gelingen könnte. „Wir brauchen diese zusätzlichen U3-Plätze dringend“, meint er. „Wo würde man im Ehrenfeld sonst die Möglichkeit finden, einen Kindergarten zu bauen?“
Stadtsprecherin Barbara Gottschlich mag die Umbaupläne bislang nicht kommentieren. „Am Freitag gibt es ein Gespräch zwischen der Kita und dem Jugendamt“, sagt sie.