Linden / Wiemelhausen.. Beim Weihnachtskonzert im Augusta-Seniorenheim in Linden spielt das Bläserquintett Wiemelhausen groß auf.
Der Chefarzt bläst die Oboe, und die Senioren im Altenheim der Evangelischen Stiftung Augusta singen begeistert mit beim Weihnachtskonzert des Wiemelhauser Bläserquintetts. Der Saal ist voll – und Dr. Olaf Hagen, Chefarzt der Augusta-Klinik für Geriatrie und des Lindener Zentrums für Altersmedizin und Pflege, freut sich über sein gelungenes Heimspiel.
Es ist – in dieser Formation – das erste öffentliche Konzert des Bläserquintetts, das sich erst seit etwa einem halben Jahr wöchentlich zur Probe im Gemeindezentrum an der Baumhofstraße 9 in Wiemelhausen trifft. „Im Vordergrund steht das gemeinsame Musizieren, das Abschalten vom Berufsalltag“, erzählt Dr. Hagen. „Und über allem steht der Spaß an der Musik.“
Dabei sind einige der engagierten Musiker bereits im Ruhestand. Angelika Wülfing ist pensionierte Lehrerin und spielt die Querflöte, der Bochumer Softwareentwickler Christoph Brand bläst die Klarinette und Rolf Heller das Fagott. Musiklehrer Heller leitete bis zu seiner Pensionierung das Schulorchester an der Werner-von-Siemens-Schule. Noch recht neu im Ensemble sind Hornist Werner Vitalis und Olaf Hagen, der in Dahlhausen wohnt.
Profi unter den engagierten Amateuren
Dr. Hagen spielt seit vier Jahren im Kammerorchester der Gevelsberger Volkshochschule. Dort lernte er Rolf Heller und Werner Vitalis kennen, die wie er klassische Musik z.B. von Mozart und Haydn bevorzugen. Dabei ist Vitalis als Diplom-Tonmeister der absolute Profi unter den ambitionierten und langjährig engagierten Amateuren.
Die Altenbochumerin Wülfing machte schon mit ihren Eltern Hausmusik, später mit Kindern und Enkeln und war jahrelang Mitglied in Kammermusikgruppen. Christoph Brand ist seit vielen Jahren Schüler der Bochumer Musikschule – und Dr. Hagen spielt schon seit sieben Jahren Oboe. „Das ist aber nicht nur wegen der Demenzprophylaxe“, scherzt der erfahrene Altersmediziner, der weiß, dass bei Musikern diese tückische Krankheit seltener auftritt, mit der er täglich zu tun hat.
Die Zuhörer im Saal des Augusta-Altenheims jedenfalls ließen sich von der Musik verzaubern und sangen nur allzu gern bis zur letzten Strophe mit bei den Weihnachtsliedern.
„Der Christbaum ist der schönste Baum“, gehörte noch zu den bekannteren Stücken, das unbekanntere Tiroler Lied „Es wird scho gleich dumpa“ kannten allerdings auch noch einige. Wie hatte es Dr. Hagen vorher gesagt: „Wir spielen zwar relativ einfache Noten, aber die ergeben eine ganz tolle Harmonik.“ Den Bewohnern, Besuchern und Mitarbeitern bereitete das Bläserquintett mit seiner Musik einen wunderbar harmonischen Spätvormittag.