Sundern. Eine „blutige Schleifspur“ zog sich durch den Schnee, berichtet WAZ-Leserin Karin Gerhard. „Wirklich kein schöner Anblick.“ Der Grund: Die Technischen Betriebe regulieren einmal im Jahr den Bestand.
Da hat WAZ-Leserin Karin Gerhard einen ordentlichen Schrecken bekommen: Gemeinsam mit einer Freundin war sie am vergangenen Mittwoch im Weitmarer Holz zum Walken unterwegs, als sie kurz vor dem Wildgehege ein „braunes Etwas“ auf dem Boden liegen sah. „Als wir näher kamen, sahen wir, dass es sich dabei um ein außerhalb des Geheges liegendes, blutiges, wahrscheinlich totes Wildschwein handelte.“ Eine „blutige Schleifspur“ habe sich durch den frischen Schnee gezogen. „Wirklich kein schöner Anblick“, meinte Gerhard.
Später sei ein Wagen der Stadt vorbei gekommen, um den Kadaver aufzusammeln. „Sämtliche Jogger, Spaziergänger und Familien mit Kindern waren irritiert, verängstigt und verärgert.“
Was war geschehen? Etwa einmal im Jahr sind die Technischen Betriebe der Stadt damit beschäftigt, den Bestand des Wildes zu regulieren. „Acht Wildschweine, ein Muffelschaf und ein Dammwild sind dabei getötet worden“, sagt Sprecherin Tanja Wißing. „Das muss leider geschehen, um einen gesunden Bestand an Tieren zu erhalten.“
Normalerweise werden diese Maßnahmen in den frühen Morgenstunden durchgrführt, „um so wenig Bürger wie möglich zu stören.“ Doch durch den plötzlichen Schneefall am vergangenen Mittwoch habe der Winterdienst für die Technischen Betrieben zunächst Vorrang gehabt. „Die getöteten Tiere werden direkt nach dem Abschuss über den Zaun gehoben und dann abtransportiert, damit der Druck in der Rotte nicht zu groß wird und die Tiere zur Ruhe kommen.“
Das Wildgehege im Weitmarer Holz besteht seit 1972. Zurzeit leben 15 Wildschweine und 12 andere Wildarten in dem Gehege.