Stiepel. .
Der Kreisverband der Rassegeflügelzüchter feierte im Oktober sein 100. Jubiläum (die WAZ berichtete). Der Rassegeflügelzuchtverein (RGZV) Phönix-Stiepel von 1952 beging seinen 60. Geburtstag. Beides war Anlass genug, dass die diesjährige große Zuchtgeflügelausstellung des Kreises auf dem Landhof Gabriel an der Brockhauser Straße statt fand.
„Wir haben hier 1150 Ziertauben, Zierenten, Puten, Hühner, Zwerghühner und Rassetauben versammelt; Tiere, die sie zum Teil noch nie gesehen haben“, erklärte deshalb Gerhard Thiemeyer freudig, stellvertretender Kreisvorsitzende seit 30 Jahren und ehemaliges Vorstandsmitglied von Phönix, als er die Schau eröffnete. Diese gab es bisher in diesem Umfang in Bochum noch nicht. „Die Rassevielfalt dieser Präsentation mit über 100 verschiedenen Geflügelrassen in über 200 verschiedenen Farben gibt zudem einen umfassenden Überblick über die Entwicklung dieser Population“, so der 70-jährige begeistert weiter.
Heute sind Hühner Hobby,
Erika Post (CDU), die stellvertretende Vorsitzende der Bezirksvertretung-Süd, war bei ihrem Grußwort beeindruckt. „Hier sind weit mehr Tiere als im letzten Jahr versammelt. Sie haben ein Stockwerk drauf gesetzt“, erklärte Sie zu den gut 300 Ausstellungsvolieren, die in der Scheune ihren Platz fanden.
Auf die Verbands- und Vereinsentwicklung ging sie auch ein, musste sich teils gegen das laute Krähen und Schnattern der Tiere durchsetzen: „Heute sind Hühner mehr etwas für das Hobby. Früher waren sie ein wichtiger Beitrag zur Ernährung“, erinnerte sie mit Blick auf ihre Kindheit. Zu Hause bei der Bergmannstochter gab es Westfälische Totleger, die mit Eiern zum täglichen Brot beitrugen.
Die Geflügelschau ermöglichten Ausstellungsleiter Thomas Metje, Kreisvorsitzender Michael Kötter und Thiemeyer, die alles organisierten und mit Mitgliedern von Phönix den Aufbau leisteten. „Wir haben hier für jedes Geflügel eine eigene Käfiggröße, damit sich kein Tier verletzt“, betonte Metje. Im Alltag bei den Züchtern, so Metje und Thiemeyer weiter, hätten die Vögel mehr Platz: „Wir treten für eine artgerechte Tierhaltung ein.“
Gespräche mit Ausstellern bestätigten das. „Bei mir leben die Hühner und Hähne auf 1000 Quadratmeter im Garten“, so Phönix-Mitglied Walter Pieper, Spezialist für Rhodeländer (große braune Hühner, gezüchtet in Rhode Island, USA). Beim 11-jährigen Robin Kachel, der im Garten von Stiefvater Josef Kachel Australorps schwarz (Rasse aus Australien) züchtet, sind es gar 4000 Quadratmeter, die zum Teil gegen Raubvögel überspannt sind.
Robin wurde im Anschluss Kreisjugendmeister sowie von Phönix. „Das ist mein erster Pokal“, freute er sich riesig. Senior Pieper nahm das gelassener, als er für seine Rhodeländer ausgezeichnet wurde, da er schon seit Jahren Zuchterfolge hat.
Zahlreiche Besucher kamen, um die vielen Vögel – vom 70 Zentimeter großen New Hampshire-Hahn bis zu 15 Zentimeter großen Mövchen (Tauben) – zu besichtigen. Die 123 Aussteller kamen aus ganz NRW.