Dahlhausen. . Grundschüler hören spannende Geschichte über Dahlhausens Historie
Die Grundschule an der Dr.-C.-Otto-Straße möchte ihren Schülern die Heimat näher bringen. Unter dem Motto „Wir erkunden unsere Stadt“ fand kürzlich mit den Klassen 4a und 4b ein erster Rundgang mit einem kundigen Gästeführer statt. Die Initiative hatten Eva Maercker (Lehrerin der Klasse 4a), Ute Lawrenz (Lehrerin der Klasse 4b) und Marc Gräf (Vater einer Tochter der Klasse 4a) ergriffen. Auch Lothar Eckel, als Vorleser der Schule bekannt und Jochen Hopmann, Vorsitzender der Naturfreunde, nahmen an dem Stadtrundgang teil.
Nach einem kleinen Vortrag über die Geschichte Dahlhausens, die eng verbunden ist mit den Bergbau, Schienen- und Wasserwegen, über die Industrie, Naherholung, Freizeitgestaltung und die Weiterentwicklung zu einem modernen, wachsenden Stadtteil, ging es los. Oft staunten die Kinder, dass sie auf dem sonst bekannten Weg zur Schule jetzt neue Dinge erfahren konnten.
An einigen Orten sind sie noch gar nicht gewesen und lernten somit ihre Heimat besser kennen. So waren einige Kinder zum Beispiel noch nicht im hinteren Bereich der Senioren-Wohnanlage an der Willi-Geldmacher-Straße oder im Neubaugebiet Ruhrauenpark gewesen. Erstaunen, als historische Fotos von der ehemaligen Bebauung, des großen Verschiebebahnhofes mit Gleisanlagen und der Überschwemmung des Ortskernes, gezeigt wurden. Was die Kinder nicht wussten: Als 1943 die Möhnetalsperre durch Bomben zerstört wurde, stand der Bahnhofsbereich unter Wasser, nur mit Booten erreichte man die Häuser.
Als der Bahndamm noch den Ortsteil trennte
Den kleinen „Stadtwanderern“ wurde auch erklärt, wie die Dr.-C.-Otto-Straße, an der ihre Schule liegt, damals noch durch den Ortskern führte. Und sie erfuhren, wie es zur Beseitigung des Bahndammes, der den Ortsteil wie eine Mauer trennte, kam. Und der Rad- und Wanderweg über die ehemalige Bahnstrecke von Weitmar nach Dahlhausen entstand.
Die Sage vom Horkenstein
Marc Gräf unterstützte die Schilderungen durch alte Aufnahmen. So lernten die Kinder, dass es früher eine Flussbade-Insel an der Ruhr gab. Einige kannten die Möglichkeit, am Schwimmverein baden zu gehen, was sonst nicht erlaubt ist. Lothar Eckel erzählte die Sage vom Horkenstein, mit Blick von der Ruhr zu den grünen Hängen. Nach dem letzten Besichtigungsort, der Freiwilligen Feuerwehr, endete der Rundgang in der nahen Schule. Lehrerin Eva Maercker sah damit das Ziel erreicht: „Viele Kinder kennen oft ihre Heimat nicht, deshalb war der Spaziergang wichtig, um ihnen ihren Stadtteil näher zu bringen. Da etwa die Hälfte der Kinder einen Migrationshintergrund hat, führt diese Aktion auch zur Identifizierung“.