Dahlhausen. . Eine gute Nachricht aus Dahlhausen: Lange war das Haus an der Hasenwinkeler Straße 197 ziemlich vergammelt. Doch jetzt sieht es wie verwandelt aus

Jahrzehntelang liefen die Dahlhauser an diesem Gebäude vorbei und rümpften etwas mit der Nase: Die Hasenwinkeler Straße 197 war keine schöne Adresse im sonst so heimeligen Südwesten. Das Haus aus den 60er Jahren mit dem Flachdach war grau, der russische Supermarkt wirkte wenig einladend. „Irgendwie schäbig“, erinnert sich Michael Drepper, Chef der Interlink-Immobilien, der gerade auf der Suche nach einem neuen Standort für sein Büro war.

Reiner Zufall sei es gewesen, dass Drepper mit dem „Radar Blick“ eines Immobilien-Scouts gerade die Hasenwinkeler Straße entlang fuhr: „So kitschig das auch klingt“, sagt er. „Aber als ich dieses Haus das erste Mal sah, habe ich gedacht: Mensch, da lässt sich was draus machen.“

Doch sollte man den Schuppen abreißen oder komplett entkernen? Das war die große Frage. Drepper und seine Architekten entschieden sich, nur die Außenmauern stehen zu lassen und den Rest des Hauses komplett zu erneuern – inklusive eines ersten Stocks, der jetzt auf dem Flachdach thront und Drepper und seinen Mitarbeitern selbst als Büro dient. „Jetzt haben wir hier einen herrlichen Ausblick ins Ruhrtal“, schwärmt er. „Kaum zu glauben, wie idyllisch das hier ist.“

Einst ein mausgraues Fleckchen Dahlhausen

Seit etwa einem halben Jahr sieht das ehemals mausgraue Fleckchen Dahlhausen wie verwandelt aus: hell, freundlich, nobel. Der Supermarkt ist einem Eiscafé gewichen, das den schönen Namen „Café Besonders“ trägt und von dem Ehepaar Michael und Katharina Lendvai mit Verve geführt wird. „Hier gibt es nicht nur Eis aus eigener Herstellung, sondern auch Wein und Flammkuchen“, sagt Drepper. Die Dahlhauser würden das neue Lokal bereits rege besuchen und abends gern ein paar Stunden auf der schönen Terrasse verweilen. „Dieses Café ist zu einem wirklich schönen Treffpunkt für den ganzen Stadtteil geworden.“

Im oberen Bereich hat Jürgen Richter eine Dependance der Zürich-Versicherung eingerichtet. Als „Kellerkinder“ haben zwei dynamische Jungunternehmer im unteren Bereich ihre Zelte aufgeschlagen: Philip Berndroth und Uwe Kühnemund sind die Inhaber der IT-Firma „Philuweb“, die Security-Software für Firmen und Apps anbieten. „Für uns ist das ein Heimspiel“, freut sich Berndroth. „Eigentlich kommen wir aus Essen. Hier können wir super arbeiten.“

Nicht nach Köln, Hamburg oder Berlin: Eine erfahrene Immobilien-Firma und ein junges Computerunternehmen zieht es ins beschauliche Dahlhausen. „Die Autobahn ist nur ein paar Minuten entfernt“, meint Michael Drepper. „Und schön ist es hier auch.“