Wiemelhausen. Prunksitzung der KAB: Zwischen akrobatischen Medaillenträgerinnen und dem Johannes-Ballett in Reih und Glied

„Alles im Butter – auf dem Narrenkutter“: Dieses Motto galt gleich doppelt in diesem Jahr bei den beiden Prunksitzungen der KAB St. Johannes im Pfarrzentrum an der Brenscheder Straße. Das Prinzenpaar Martin I. und Kerstin I. (Gels) erhob dies zu seinem Wahlspruch für dieSession und die zahlreichen Karnevalisten im Saal feierten dazu fröhlich mit.

Beim Prolog des Prinzenpaares ging es zwar deftig ins Programm. „Wird der Etat in Bochum fallen, müssen wir alle den Gürtel enger schnallen“, hieß es da unter anderem von Prinz Martin I.. Das Paar blickte jedoch darüber hinaus munter auf seine Vorgänger zurück, die es mit „Ruhrkultur“ (2010) und „Karneval kennt keine Krisen“ (2011) fröhlich krachen ließen. Da wollte es gemäß ihrem Motto in den nächsten vier Stunden nicht nachstehen.

Den Reigen eröffneten Jette, Maja, Marie und Nele, die Tanzmariechen der KAB. Gängsterbraut Ulla (Lang) erzählte witzige Anekdoten von der Familie „Klau & Ko“, die beim Geldfälschen des Vaters begannen. Seinen 80 Euroschein tauschte die Sparkasse ohne Problem in zwei Vierziger um. Die „De Beu Flips“ stimmten die etwa 120 Zuschauer ebenfalls auf die noch folgende Session ein. Franz Josef Albers, Otto Albert, Hans Gels sowie Cordula und Hans-Helmut Weiland zogen nicht nur mit Baldachin als Weihbischof und Priester ein. Sie besangen auch humorvoll, dass es schön sei „Weihbischof“ zu sein, wäre da nicht das Zölibat.

Ob als Garde oder solo

Zwischenzeitlich wurde es dann sogar extrem sportlich auf der kleinen Wiemelhauser Bühne: Die Tanzgarde im Sportverein Eppendorf (bis 2011 Tanzgarde der Günnigfelder Karnevalsgesellschaft) trat auf. Die elf Frauen im Alter von zwölf bis 22 Jahren zeigten da nicht nur viel Bein, sondern auch grandiose Akrobatik im perfekten Synchrontanz. Corina Schuke (21), eine der beiden Trainerinnen, legte am späten Abend noch einen glänzenden Soloauftritt hin.

„Diese Frauen errangen den ersten Platz beim Gardetanzwettbewerb auf Zollverein“, erklärte KAB-Karnevals-Präsident Friedhelm Hilgenstöhler stolz dazu. Schuke gelang es dort mit ihrem Solo auch noch die Silbermedaille zu holen.

Das Kontrastprogramm setzten dazu die sechs älteren Herren vom „Johannes-Ballett“ bei ihren zwei Auftritten: humorvoll eroberten sie unter anderem als Mafiosi mit Hut, Sonnenbrille, weißem Hemd - jedoch in schwarzen und weißen Strumpfhosen – die Bühne. Der Gag dabei: in jeder Strumpfhose steckte jeweils ein Bein der deshalb in Reih und Glied auftretenden Tänzer. Einstudiert hatten sie das mit Monika Hilgenstöhler.

Die kfd-Aktive zeigte auch selbst zusammen mit dem Team der Frauentheatergruppe ihr kabarettistisches Talent. So stieg sie zusammen mit Susanne Bütthof – und der Ente! - in die „berühmte“ Badewanne, um den bekannten Sketch von Loriot nachzuspielen. Als Moderatorin der (satirischen) Fernseh-Talkrunde zu „Benutzt die Queen eine Toilette?“ stand sie außerdem auf der Bühne. Das Ergebnis dort: Die Queen (Christel Biermann) geht auf das Töpfchen.

Das Programm blieb abwechslungsreich: Die „Fidelen Oldies“ (Klaus Drößlich und Egon Linck als Sänger mit Martin Schemberg am Keyboard) aus St. Franziskus intonierten beliebte Karnevalsschlager und brachten so den Saal zum Schunkeln. Gudrun Niederhausen und Hans Fuchs brachten mit ihren Büttenreden die Zuhörer zum Lachen. „Alles im Butter – auf dem Narrenkutter“ eben.