Süd. . Glänzendes Wetter sorgt für Besucheransturm bei der Fliegenkirmes. Doch es gibt auch Anlass zur Sorge: Dem Uni-Center gehen langsam die Geschäfte aus – und die Verfüllarbeiten unter der Petrikirche erweisen sich als schwierig.
Kein Jahr wie das andere, und neben den zahlreichen Baustellen, Jubiläen, Katastrophen und Feiern, die auch 2011 wieder bestimmten, ist vielen sicherlich vor allem das Wetter im Gedächtnis geblieben. Nach einem schneereichen, fast endlosen Winter folgten eine trockenes, mildes Frühjahr und ein feuchter und kühler Sommer. Dafür entschädigte dann der Herbst noch einmal. Hier ein Überblick über das Geschehen der letzten zwölf Monate in den Stadtteilen.
Januar
Schon der Start ins Jahr 2011 war ungewöhnlich deutlich von Wechsel, von Veränderungen bestimmt. Das Ende der Traditionskneipe Grunewald für den Aus- und Neubau des Aldi-Marktes direkt nebenan bewegt die Gemüter.
Nach dem Rückzug von Lutz Gollnick kandidiert Helmut Breitkopf-Inhoff als Bezirksbürgermeister. In der evangelischen Kirchengemeinde Querenburg ist die Zukunft aller drei Gemeindezentren auf dem Prüfstand. Die Bezirksvertretung stimmt dagegen, die Borgholzschule im Verbund mit der Brenscheder Schule aufgehen zu lassen. Die Narren sind früh auf der Zielgeraden, der QKV feiert seine Prunksitzung.
Februar
Und der Traditionsclub legt gleich mit dem Kinderkarneval und der Offenen Ganztagsschule „Haus Wirbelwind“ an der Hufelandschule nach. Auch bei der KAB St. Johannes geht’s los, traditionell mit der Prinzenkür (von Reiner II. mit Gattin Bettina I.). An der Hustadt soll ein Platz für die Trendsportart Parcours ausgebaut werden. Auf dem Kirchplatz von St. Johannes wird eine Gedenkstätte für die Pastöre der Gemeinde eingerichtet. In der Nachbargemeinde Petri erweisen sich die Verfüllarbeiten am alten Stollen unter der Petrikirche wesentlich aufwändiger als gedacht. Die Gemeinde fusioniert mit Melanchthon, mit ins Boot kommt später Weitmar-Mark. Die KAB St. Johannes verbannt in den Prunksitzungen alle Krisen aus dem Karneval, und die Zwerge von Christ König rufen die Geisterstunde aus.
März
Der Stiepeler Prior Pater Dr. Maximilian Heim wird neuer Oberhirte in der Mutterabtei der Zisterzienser in Heiligenkreuz. Bei einem Besuch an der alten Wirkungsstätte bekommt er einen ökumenisch gepackten Koffer zur Erinnerung. Sein Nachfolger wird Pater Pirmin Johannes Holzschuh. Das Wasserspiel auf dem umgestalteten Brunnenplatz in der Hustadt ist wegen der niedrigen Temperaturen immer noch trocken.
April
In Witten werden Konzepte für einen Fährbetrieb auf der Ruhr in Stiepel wieder aufgelegt. Die katholische Kirchengemeinde Liebfrauen stellt ein neues Konzept vor, nicht mehr alle Angebote können an allen Orten gemacht werden. Die zentrale Pfarrkirche muss aufwändig saniert werden. Die Stadtteilbücherei im Uni-Center wird von der Schließung vorerst verschont und mit Vorlesepaten und Schwerpunktaktionen zum Haus des Lernens. Nach 81 Jahren soll das Paul-Gerhardt-Haus in der Petri-Gemeinde aufgegeben und für eine Wohnbebauung abgerissen werden. Das Inventar wird versteigert.
Mai
Das Fest der Vereine ersetzt in Stiepel das bisherige Maibaumporten, eine Maikrone gibt es trotzdem an der Gräfin-Imma-Schule. Der Toom-Markt im Uni-Center soll geschlossen werden, die Diakonischen Integrationsbetriebe hingegen eröffnen in Laer einen Cap-Markt, in dem Menschen mit Behinderungen arbeiten.
Juni
25 Kerzen auf dem Kuchen, der Stiepeler Verein für Heimatforschung feiert Silberjubiläum, in Altenbochum sind die Pfadfinder schon 60 Jahre aktiv, die in St. Johannes runde 50 und begehen dies mit einem Zeltlager in Haltern. Als „Spiegel des antiautoritären Zeitgeistes“ entstand das ev. Hustadtzentrum vor 40 Jahren.
Juli
Ein Anruf-Sammeltaxi soll über die für Busse gesperrte Buselohbrücke. Kämmerer Dr. Manfred Busch erklärt, Überlegungen zur Zusammenlegung von Bezirken zur Einsparung von Verwaltungskosten seien nach ersten Untersuchungen nicht weiter verfolgt worden. Der katholische Kindergarten Don Bosco schließt nach 37 Jahren seine Pforten, wenn die letzten Kinder in die Schule kommen.
August
Am Wanderweg zwischen Wohlfahrt- und Wiesenstraße rutscht der Hang ab, ein heftiger Tagesbruch muss gesichert und verfüllt werden. Der islamische Kulturverein kann viele Gäste im Haus an der Querenburger Straße zum religiösen Dialog beim Tag des Fastenbrechens begrüßen. Das St. Anna-Stift besteht seit runden 25 Jahren.
September
Beim Tag des offenen Denkmals stehen unter anderem die Johanneskirche, Haus Kemnade und erstmals der Wassersaal an der Kemnader Straße im Blickpunkt. Der BSV Brenschede sucht einen neuen König, den entscheidenden Treffer markiert Udo Lesczyk. Petrus muss ein Stiepeler sein, die Fliegenkirmes ist bei schönem Wetter ein Besuchermagnet.
Oktober
Es gibt eine erste gemeinsame Wallfahrt für die Menschen in der Großpfarrei Liebfrauen. Die Scharoun-Kirche, die inzwischen einen großen Bekanntheitsgrad genießt, muss aufwändig saniert werden, 450 000 Euro müssen zum Teil aus Spenden finanziert werden. Die evangelische Kirchengemeinde Laer zwingen der Kostendruck und sinkende Steuereinnahmen, die Kirche an der Suntumer Straße aufzugeben, hier soll ein Wohnheim für Behinderte entstehen. Im Lutherhaus lädt der Heimatverein zum 20. Gottesdienst „op Platt“ ein.
November
Der bundesweite Tag des Vorlesens wird auch in Querenburg und Wiemelhausen ein großer Erfolg. Im Jugendfreizeithaus Stiepel arbeiten junge Grundschüler und ältere Gesamtschüler gemeinsam und erfolgreich an einem Kunstprojekt.
Dezember
Zwei leerstehende Ladenlokale in der Ladenzone des Uni-Centers hat UmQ (University meets Querenburg e.V.) im Advent zum Basar und zur Galerie umfunktioniert. In loser Folge werden Kulturangebote gemacht. Die katholische und die evangelische Gemeinde in Altenbochum legen den begehbaren Adventskalender wieder auf.
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