Altenbochum. „Begehbarer Kalender“ in Altenbochum und Laer inzwischen eine ökumenische Aktion der fusionierten Gemeinden

„Am besten fand ich in der Weihnachtsgeschichte die Kobolde“, lachte der 6-jährige Luca von der evangelischen Kindertagesstätte „Bonhoefferstraße“. Zu Gast waren er und elf weitere Vorschulkinder aus der Einrichtung im Alten- und Pflegeheim „Buchen-Hof“, wo sie an diesem Abend gemeinsam mit gut 40 Senioren den „begehbaren Kalender“ der katholischen und evangelischen Ortsgemeinden mitgestalteten. Dazu gehörte auch eine lustige Geschichte, die die leicht chaotischen weihnachtlichen Vorbereitungen bei Gott und dem Weihnachtsmann im Himmel beschrieben.

Die drei Kobolde Tomtebisse, Tomte und Nisse in der Geschichte waren da auch dabei und gaben ihre bissigen Kommentare ab. Etwa zum abwesenden Erzengel Gabriel (als biblischer Verkünder der Frohen Botschaft): „Ohne Engel Gabriel geht nix und das Fest fällt aus ganz fix.“

Luca, der mit einem Waschbrett die schrägen Kommentare der Kobolde musikalisch begleitete, wünschte sich das natürlich nicht. Die Geschichte ging zum Glück auch anders aus: Mit dem Flug der Engel und des Weihnachtsmannes zur Erde, damit die frohe christliche Botschaft verkündet wird und alle ihre Geschenke erhalten.

Erzieherin Renate Lange trug die Geschichte zum Thema „Gesegnete Weihnachten“ vor. Die Kinder und ein Teil der Senioren begleiteten sie dabei musikalisch, indem sie zu einzelnen Geschichtsteilen mit Rassel, Triangel, Tamburin und mehr klanglich untermalten. So kamen zum Beispiel Klanghölzer und Schellen zum Einsatz, als der Weihnachtsmann mit seinen Rentieren erschien und auch wieder abfuhr. Gemeinsam übten das Alt und Jung bei einer Generalprobe vorab ein.

Nach der Geschichte verteilten die Kindergartenkinder noch selbst gebastelte Glocken als Weihnachtsgeschenk für die Senioren. Da kam noch weitere Freude auf. Zugleich passte das Geschenk gut zum Schlusslied für den Kalender: alle sangen zusammen „Kling Glöckchen, klingeling.“ Mancher der Bewohner ließ da seine Glocke gleich mitschwingen.

„Das war das dritte Mal, dass der begehbare Kalender hier stattfand“, erklärte Sozialpädagoge Torsten Richter-Arnoldi vom Begleitenden Dienst des Buchen-Hofes zur Aktion. Gemeinsam mit Diakonin und Seelsorgerin Inga Schulze-Steinen organisierte er die Veranstaltung, bei der zum zweiten Mal der Kindergarten mitwirkte. Beide brachten sich auch musikalisch mit Klavier und Klarinette ein.

„Die Idee zum „begehbaren Kalender“ hatte im Frühjahr 2009 das Pastoralteam der Gemeinde Liebfrauen“, schilderte Gemeindereferentin Marion Stegmann. Die evangelische Gemeinde stieg auf Anfrage mit ein. Der Hintergrund dafür war, nicht nur in der Adventszeit Türen für ein besinnliches Miteinander zu öffnen. Stegmann: „Wir wollten auch Orte schaffen, wo sich unsere Gemeindemitglieder in Altenbochum und Laer sich treffen können.“ Kurz zuvor, am 1. September 2008, hatte das Bistum Fronleichnam Laer gegen deren Widerstand im Rahmen des Aufbaus der Großgemeinden in Bochum mit Liebfrauen Altenbochum fusioniert.

Deshalb fanden die Kalenderabende nun nicht zur Hälfte an evangelischen Orten, sondern auch ebenso oft in Laer statt.