Stiepel. Durchforstung der dichten Kronen soll den Bewuchs verjüngen
Am Henkenberg zwischen Von-Dücker-Straße, Löwenzahnweg und Im Pastoratsbusch muss der Wald gelichtet werden. Das heißt: etliche Bäume werden den Äxten der Waldarbeiter zum Opfer fallen. Die Stadt Bochum bereitete diese Maßnahme sorgfältig vor.
Damit die Öffentlichkeit vorab informiert wurde, lud die Bezirksvertretung zu einem Informationsgang durch das Gebiet ein. Gekommen waren ausschließlich die Stiepeler Bezirksvertreter Erika Post und Manfred Haardt von der CDU und Günter Halsband von der SPD. Diese überschaubare Gruppe ließ sich von der Forstverwaltung der Stadt über die Aktion unterrichten.
Das Gelände ist überwiegend mit Rotbuchen und amerikanischen Roteichen bewachsen, wobei die amerikanischen Eichen sich wesentlich von den Deutschen Eichen unterscheiden. Sie zählen zu den schnell wachsenden Gehölzen. Den Namen hat der Baum von der leuchtend roten Blattfärbung im Herbst und von der Farbe des Holzes.
Die Bäume des kleinen Waldes stehen inzwischen so dicht, dass sie sich mit ihren Kronen gegenseitig das Licht streitig machen. Das wiederum schädigt den Stoffwechselhaushalt der Pflanzen und damit den positiven Einfluss, den der Wald für unsere Umwelt hat als Sauerstoffproduzent und Feinstaubfilter. Der allzu dichte Kronenbereich verhindert außerdem einen Verjüngungsprozess, da sich im Unterholz wegen des fehlenden Lichts keine jungen Bäume entwickeln. Gerald Sell von den Technischen Betrieben und Marcus Kamplade vom Grünflächenamt erläuterten die notwendigen Schritte. Zuerst werden sorgfältig die Bäume gezeichnet, die gefällt werden müssen. Dann können die Waldarbeiter mit dem Fällen der Bäume beginnen.
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Die geringe Größe der Fläche, die Hanglage und die unmittelbare Nachbarschaft von Straßen und Wegen zum Teil mit Oberleitungen für Straßenbeleuchtung machen den Einsatz von schweren Maschinen unmöglich. Um sicher und schonend zu durchforsten, kann auch nur an einigen Stellen der Hubwagen eingesetzt werden.
Außerdem benötigt man Personal für die Sicherung des Straßenverkehrs. Dieser erhöhte Aufwand verhindert im Prinzip, dass die Stadtverwaltung Bochum von der Durchforstung einen wirtschaftlichen Nutzen zieht. Die Qualität des gewonnenen Nutzholzes ist zum anderen auch so niedrig, dass es sich nur als Brenn- und Spanholz eignet.