Wiemelhausen. KAB von St. Johannes verbannt alle Krisen aus dem Karneval. Launige Werbung des Präsidenten für ein künftiges Prinzenpaar
„Mögen Krisen auch die Welt bewegen, den Wiemelhauser Karneval wird’s immer geben“, das erklärte das Prinzenpaar Bettina I. und Reiner II. (Brunstein), als sie den Saalkarneval der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) von St. Johannes mit ihrer Prinzenrede eröffneten. Sie blieben damit auch ihrem ausgegebenen Motto treu „Karneval kennt keine Krisen“.
Die beiden boten in der Rede dem zahlreich erschienenen Narrenvolk den einen oder anderen weiteren Kalauer. Aus dem Buchtitel „Deutschland schafft sich ab“ von Thilo Sarrazin zur Integration im Lande, das 2010 die Gemüter bewegte, wurde da zum Beispiel „Deutschland lacht sich schlapp.“
Die Karnevalsaktiven eroberten dann unter der Moderation von Karnevalspräsident Friedhelm Hilgen-stöhler die Bühne. Den Auftakt setzten dabei die beiden Tanzmariechen der KAB mit einer schwungvollen Tanzeinlage. Flotte Tanzbeine sahen die Besucher im Verlauf des Abends noch häufiger. Die Mädchen der Tanzgarde von der Günnigfelder Karnevalsgesellschaft GüKaGe ließen bei ihren akrobatischen Auftritt die Bühne schwingenden. Trainerin Corinna Schuke (21) setzte als zweites Tanzmariechen mit ihrer Solonummer noch eins drauf, denn FlickFlack, Radschlagen und Spagat waren eine leichte Übung für sie. Hilgenstöhler nahm das zum Anlass für das künftige Prinzenpaar zu werben. „Wer das aus der Nähe sehen will, kann sich für das nächste Jahr bewerben“, gab er den launigen Tipp.
Beim Bauerntanz des Johannes-Balletts ging es schon deutlich gelassener zu. Die fünf Männer schwangen nur die Beine mit den auf die Knie gemalten Gesichtern nebst Hut, Anzug und Kleidchen. Den Applaus im Saal hatten sie für ihre ausgefallene Idee trotzdem sicher.
Mit Sketchen traten wiederum die Missfits der Frauengemeinschaft (kfd) auf, der heimische Herbert Knebel sowie „Ulla und Ulla“, ebenfalls kfd. Ihre Themen waren unter anderem „Heirat“ mit dem Dauerbrenner „aus finanziellen Gründen“, „Tupper Party“ und „Geldautomaten“.
Musikalisch ging es zudem rund. Die „Fidelen Oldies“ von St. Franziskus Weitmar brachten mit Schunkelliedern den Saal so in Schwung, dass sie nicht nur eine Zugabe geben mussten. Sie durften auch das Lied „Knutschbär“ (von Sepp und die Steigerwälder) gleich zwei Mal singen. Der „hauseigene“ Karnevalschor „DeBeuFlips“ setzte wiederum den Rahmen für den Abend. Gleich nach den Tanzmariechen aus St. Johannes traten sie zum ersten Mal an, um dann den Abschluss zu setzen. Nach einem kritischen Lied zum aktuellen Dioxinskandal in Futtermitteln sangen sie dann passend zum Abend „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ Dem war – vollkommen krisenfest - nichts mehr hinzu zufügen! Wiemelhausen, man tau!