Wiemelhausen. Evangelische Kirchengemeinden Petri und Melanchton fusionieren, Weitmar-Mark stößt später noch dazu

Die Petri-Kirchengemeinde schließt sich zum 1. Juli mit der benachbarten Melanchthon-Kirchengemeinde zusammen. Der neue gemeinsame Name lautet mit Blick auf die Tradition der beiden Gemeinden, die als eine Gemeinde am 1. Mai 1900 gegründet wurden, „Evangelische Kirchengemeinde Wiemelhausen“. Dieses wichtige Ergebnis erbrachte die Gemeindeversammlung im Baumhofzentrum. Etwa 200 Gemeindemitglieder erhielten darüber hinaus viele weitere Informationen zum gegenwärtigen Stand der Gemeinde- und Gebäudeentwicklung und für die Zukunft. „Wir werden das Paul-Gerhardt-Gemeindehaus am Kühneplatz zum 30. April schließen.“, erklärte Pfarrerin Ellen Strathmann von Soosten. Alle Gemeindegruppen aus dem Hause sollen dann im Baumhofzentrum, Baumhofstraße 7, unterkommen. Die Tischtennisgruppe trifft sich dann im Saal der katholischen Nachbargemeinde St. Albertus-Magnus, Königsallee.

Das Haus soll dann zügig an einen Investor verkauft werden. „Mit zwei Wohnungsbaugenossenschaften stehen wir mit Unterstützung des Kirchenkreises in Verhandlungen“, schilderte die Pfarrerin. Die Petri-Kirche an der Wiemelhauser Straße bleibt vor aussichtlich bis Mitte April geschlossen.

Positives gab es auch. Pfarrer Eckhardt Loer von der Kirchengemeinde Weitmar-Mark tritt zum 1. März eine halbe Stelle im Petri-Gemeindebezirk an und verbessert damit die derzeit angespannte Personalsituation nach dem Weggang von Pfarrer Peter Noss. Strathmann von Soosten verbleibt mit ihrer 50 Prozent-Gemeindestelle weiterhin im Baumhofbezirk.

Superintendent Peter Scheffler leitete im Anschluss die Diskussion zur Gemeindefusion. „Unserer Generation fällt es zu, Gemeinde und Kirche zukunftsfest zu machen“, erklärte er in seinen Eingangsworten zu den wirtschaftlichen Grundlagen der Arbeit und des Anliegens. Dazu stellte er dann die Urkunde vor, um ein Gemeindevotum dazu zu erhalten, keinen Beschluss, diesen fällt das Presbyterium in den nächsten Tagen.

Er zeigte dabei auch auf, wie sich die Gemeinde im Laufe der Jahrzehnte verändert hatte. Erst 1965 wurde Melanchthon eigenständig. Scheffler erklärte: „Die gemeinsamen Zeiten sind damit länger als die Trennung.“ Darüber hinaus habe es schon 1976 einen Kooperationsvertrag der beiden Gemeinden gegeben, der eine Seelsorge- und Gottesdienstvertretung für Petri (nunmehr eine Ein-Pfarrstellen-Gemeinde) vorgesehen habe.

Kritik an der Fusion gab es allerdings auch. „Wir fühlen uns von dem Tempo des Zusammenschlusses überrumpelt“, war der Tenor verschiedener Wortmeldungen, die zum Teil unterstellten, dass damit – auch in Hinblick auf die Gebäudesituation - zukünftig keine Gemeindearbeit im Bezirk Petri mehr möglich sei. Strathmann von Soosten erwiderte, dass es schon im Juni 2005 einen Presbyteriumsbeschluss dazu gab, der aber nicht umgesetzt wurde. Dieser beinhaltete außerdem, dass zukünftig auch die heutige Gemeinde Weitmar-Mark der Fusion beitritt, die nun zunächst durch eine pfarramtliche Verbindung in der Person von Pfarrer Loer Wirklichkeit wird.

Zum Standort Petri gab es die Antwort: „Die Kirche wollen wir erhalten und dort einen Gruppenraum einrichten.“ Das brauche jedoch Zeit. Das aufsichtsführende Landeskirchenamt brachte bei einem Gespräch am 26. Januar die schnelle Fusion in Gang. Tenor: für gemeinsame Presbyteriumswahlen 2012 sei das die Voraussetzung.