Wiemelhausen.

St. Hildegard ist auf Unterstützung durch Spenden angewiesen - Schwierig in Jahren mit vielen Katastrophen

Die Betriebsratsvorsitzende der Augusta Kranken-Anstalt war willkommen im Hospiz St. Hildegard an der Königsallee - und Hausherrin Katrin Gondermann begrüßte Edwige Bähnck-Kedzia besonders herzlich. Zum einen kennen sich die beiden Frauen schon lange, zum anderen brachte die „Augustanerin“ einen Spendenscheck über 333 Euro mit.

Die Spende stammt aus dem Losverkauf beim Mitarbeiterfest des Augusta und wird im Hospiz so dringend gebraucht wie alle anderen Spenden. „Zehn Prozent unseres Tagessatzes“, so Gondermann, „müssen wir aus eigenen Mitteln bestreiten.“ Den Rest zahlen natürlich nicht die Gäste, sondern die Kranken- bzw. Pflegeversicherung. „Wir brauchen 320 000 Euro pro Jahr“, erläutert die Hospizchefin und sagt offen, dass diese Kosten nur mit Spenden gedeckt werden müssen.

In Zeiten mit vielen Katas-trophen – wie zum Beispiel in diesem Jahr – ist das nicht immer einfach, „zumal uns in solchen Jahren oftmals auch bereits zugesagte Spenden wegbrechen.“ Die Not in Haiti und Pakistan macht das „fund-raising“ aktuell richtig schwer. Es gibt aber glücklicherweise viele Aktionen, die regelmäßig zugunsten von St. Hildegard laufen. „Die Opelaner haben am Stausee gerade wieder einen Benefizlauf für uns veranstaltet.“

Aktuell ist krankheitsbedingt ein Engpass in der ohnehin nicht besonders üppig ausgestatteten Seelsorge zu bewältigen: Eine evangelische Viertelstelle und eine halbe katholische Stelle lassen Krankheiten der Seelsorger schnell zu kleinen Katastrophen werden. Der im Ruhestand befindliche Augusta-Pfarrer Hartwig Burgdörfer und der noch „neue“ katholische Augusta-Seelsorger Berthold Boenig halfen kürzlich aus. Jetzt kam auch noch Pater Bonifatius aus dem Zisterzienserkloster zu Hilfe.

Für Montag, 22. November, haben sich schon die nächsten helfenden Gäste angesagt. Dann wollen die Brenscheder Bauern, namentlich Vorsitzender Michael Bringmann und sein Stellvertreter Rolf Vogel, eine weitere Spende über stattliche 1 500 Euro überbringen, die über die Jahre beim traditionellen Maibaumpotten des Vereins im Kirchviertel zusammengekommen sin. Mit dabei sein will auch Bezirksbürgermeister Lutz Gollnick.

St. Hildegard ist mit seinen früher zwölf, jetzt nur noch elf Plätzen das größte Hospiz in Westfalen – und seit Jahren exzellent eingebettet in die Umgebung und deren Infrastruktur. „Jugendliche von den benachbarten Schulen machen hier Sozialpraktika. Alte wie Junge sind Unterstützer unserer Arbeit so wie Alte und Junge unsere Gäste sind.“

Nicht immer nämlich wollen Eltern ihre Kinder fern von Bochum in ein Kinderhospiz bringen. „Da hatten wir auch schon einmal zwei Kinder gleichzeitig hier“, erinnert sich Katrin Gondermann, die ihre Pflege-Ausbildung im Augusta gemacht hat. Ihre Ausbilderin hieß damals Edwige Bähnck-Kedzia.

„Ich kann St. Hildegard nur empfehlen“, sagt Bähnck-Kedzia bei einem kleinen Rundgang im idyllischen Garten. „Mein Vater war hier Gast und ist liebevoll betreut worden. Und ich selbst würde auch hierher kommen, wenn es bei mir soweit wäre.“