Hustadt. .
Der Stadtteilumbau geht voran. Nach der Langen Wartepause zwischen der Fertigstellung des Portals und dem ersten Bauabschnitt auf dem Brunnenplatz geht es nun endlich voran.
Auf dem Computerbildschirm der Planer sieht die Hustadt schon schick und mondän aus – ein großes Tor öffnet den Brunnenplatz, dieser lädt mit der neuen Wassertreppe und dem Pavillon zum Verweilen ein. In der Realität gleicht der Platz zur Zeit aber eher einer Baustelle. Zwar ist das Portal schon seit Mai 2009 fertiggestellt, die Arbeiten am Brunnen haben aber erst am 7. April 2010 begonnen (WAZ berichtete). Nach nur drei Monaten Bauzeit sollen die Bagger wieder abziehen. Der erste Bauabschnitt ist dann fertig, für den zweiten steht die Finanzierung noch nicht.
Sieht man dieser Tage die aufgerissenen Waschbetonplatten und die zerbrochenen alten Holzbänke, kann man sich kaum vorstellen, wie dieser Platz einmal dem Plan für die Hustadt gleichen soll. Aber für 520 000 Euro soll eine Landschaft entstehen, die das Zusammenleben der Menschen im Stadtteil fördert. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die VBW Bauen und Wohnen zusammen mit den Anwohnern das Konzept erarbeitet. Eine breite Treppenanlage mit Wasserspiel soll den alten, kaputten Brunnen ersetzten. Modern mit Beton und Edelstahl sollen die Treppenstufen auch zum Sitzen einladen, feiner Split soll oben vor dem Kiosk und der Pizzeria liegen.
Das Herzstück des neu gestalteten Platzes soll allerdings der Gemeinschaftspavillon sein. Gemeinsam mit den Anwohnern gestaltete Künstlerin Apolonija Sustersic das Bauwerk. Die Holz-Beton-Konstruktion soll nicht nur Treffpunkt für die Anwohner sein, sondern kann auch als Open-Air-Kino genutzt werden. Der Verein University meets Querenburg ist mit der Nutzung des Pavillons beauftragt. Stücke von der alten bunten Mauer am Platz sollen dort als Andenken verkauft werden. Außerdem wird gemeinsam gekocht und die Blumenkästen sollen in Gruppen gepflegt werden.
„An Engagement hier in der Hustadt mangelt es also nicht“, hielt Stadtbaurat Dr. Ernst Kratsch fest. Trotzdem ist noch nicht klar, wie es mit dem zweitem Bauabschnitt – dem unteren Brunnenplatz – weitergeht. Im Sommer werden die Investitionslisten bei der Bezirksregierung eingereicht. „Wir hoffen darauf im Frühjahr 2011 weitermachen zu können“, meinte Kratsch. Über der Tiefgarage soll dann auch ein neuer Boden die Waschbetonplatten ablösen. Außerdem sollen die Erdgeschosswohnungen nicht mehr zum Wohnen angeboten, sondern für Geschäfte und Vereine umgebaut werden.
Neues Müllkonzept
Sollte die Finanzierung nicht genehmigt werden, hat die VBW angedeutet, vielleicht auszuhelfen. Auch beim neuen Müllkonzept übernimmt die Wohnungsgesellschaft den städtischen Anteil für das rund 800 000 Euro teure Projekt. Die neuen Container sollen dezentral aufgestellt werden und zum Teil abschließbar sein. Auch die Verkleidung der Müllbehälter entspricht dem Farbkonzept für den Umbau und passt so zum Gesamtbild.
Nach dem langen Warten zwischen der Fertigstellung des Portals und dem Baubeginn am Brunnenplatz, „ gibt es nun endlich mal einen Schub nach vorne in diesem Stadtteil“, freute sich Kratsch. Deswegen sei er auch guter Hoffnung, was weitere Finanzierung für den Umbau der Hustadt angehe.