Stiepel. .
Die Vereinsanlage des Bürgerschützenvereins 1854 Stiepel an der Kosterstraße ist offiziell unter großer Beteiligung der Stiepeler Vereine und Schützen seiner Bestimmung übergeben worden.
In den beiden Gebäuden der ehemaligen Ziegendeckstation haben die Schützen in Eigenleistung Schießstand und Versammlungsraum geschaffen. Der Vorsitzende des Bataillons, Karl-Heinz Witthüser, wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass mit dem Erhalt der Gebäude auch ein Stück Heimatgeschichte erhalten geblieben ist; denn Ziegen – oder auch „Bergmannskühe“ – trugen in vielen Familien zur Sicherung des Lebensunterhalts bei. Damit die Vermehrung der Ziegen geordnet und rasserein erfolgen konnte, gab es für die Zucht Ziegendeckstationen.
Im Februar 2006 wurde dem Schützenverein bekannt, dass die Gebäude an der Kosterstraße abgerissen werden sollten, weil sie schon lange nicht mehr genutzt wurden. In langen Verhandlungen, unterstützt von den Kommunalpolitikern Stiepels, gelang es, pünktlich zum Vogelschießen des Schützenfestes 2006 die Zusage einer Nutzung als Vereinsheim zu bekommen.
Das Wohnhaus und das Stallgebäude mussten entkernt werden, damit sie funktionsgerecht umgebaut werden konnten. Die Wände im Kellerbereich sind nachhaltig trockengelegt. Sanitär und klimatechnisch ist die Anlage auf dem neuesten Stand. Alle Arbeiten geschahen ehrenamtlich. Befreundete Firmen sponserten Baustoffe und Dienstleistungen. Baupolizeiliche Vorschriften, vor allem für den Schießstand, erforderten besondere Sorgfalt bei der Planung und ihrer Umsetzung.
Jetzt nach der Fertigstellung konnte Witthüser voller Stolz die beste Schießanlage im Umkreis und ein schönes Vereinsheim im Grünen präsentieren. Zur Eröffnung hob Bezirksbürgermeister Lutz Gollnick das ehrenamtliche Engagement beim Umbau hervor. Das fand auch großes Lob bei den übrigen Gästen, sowohl von Stiepeler Vereinen, als auch von benachbarten Schützenvereinen aus Weitmar und Wiemelhausen.
Pfarrer Jürgen Stasing bescheinigte dem Werk großen gemeinschaftsfördernden Charakter. Am Bierstand gab sich Jürgen Fiege die Ehre, dem Großkunden bei Schützenfesten die Aufwartung zu machen. Das Musikkorps Herne sorgte ebenso für die musikalische Untermalung wie die „Stiepeler Schützenkapelle“, in der Bochumer Symphoniker mit Freizeitmusikern zu flotter Blasmusik zusammengefunden haben.
Am Schießstand war bei der Eröffnung nur ein Dummy als Gewehr zu sehen, denn im Mittelpunkt stand bei der Eröffnung die Feier und nicht der Schießsport. Allerdings ist diese Anlage nach den neuesten Gesetzen und Vorschriften gebaut und von der Kreispolizeibehörde entsprechend abgenommen worden. Damit ist für einige Kompanien ein Engpass beseitigt; denn in den letzten Jahren hatten wichtige Vereinslokale mit Schießstand in Stiepel ihre Pforten geschlossen und die „Ziegenbockstation“ umso heiß ersehnter gemacht.