Geowissenschaftler öffnen die umfangreiche Mineralogische Sammlung der Ruhr-Uni für Interessierte.

Querenburg. Es gibt manche Schätze in der Ruhr-Universität, die wenig bekannt sind. Um die zu entdecken, hatte das Umwelt- und Grünflächenamt jetzt eingeladen, sich bei einer kostenlosen Führung die umfangreiche Mineralogische Sammlung anzusehen.

Professor Arne Willner verstand es, anschaulich auch für Laien den 30 Teilnehmern die Materie näher zu bringen. Hobby-Mineralogen, fachkundige oder interessierte Teilnehmer, auch Jugendliche und Kinder erfuhren viel Neues über die Erdgeschichte, Minerale, Gesteine und Härtegrade - immerhin gehört die Sammlung zu den umfangreichsten und bestdokumentierten in Deutschland.

Mit vielen Themen beschäftigen sich die Mineralogen an der Uni: Wann entstanden die Erde und die ersten Kontinente, wieso ist Kohle weich und Diamanten hart, wie entfernt man Arsen aus Trinkwasser, gab es Leben auf dem Mars?

Allein etwa 30 000 Gesteine befinden sich in der Sammlung der Ruhr-Uni. Vorwiegend durch Exkursionen ist der große Bestand zusammen gekommen. Seit 1965 wird die Sammlung ständig erweitert, dazu gehören auch Funde aus dem Bochumer Raum. Professor Willner ist seit 1986 an der Ruhr-Uni tätig, zwischendurch auch in Frankfurt, Mainz und Aachen. Erstaunt erfuhren die Besucher von ihm, „dass Minerale richtig wachsen können” und eine Unterscheidung der Materialien am besten mit dem Merkmal der Härte vorgenommen wird: Stufe 10 ist die härteste (Diamant) und Stufe 1 (Kalk) die weicheste Härteeinstufung.

Zum ersten Mal fand diese Führung für Interessierte statt - mit viel Erfolg, wie sich zeigte. So wurde den Besuchern innerhalb weniger Stunden eine Einführung geboten und Stoff aus dem ersten Semester vermittelt. 40 bis 50 Studenten sind pro Jahr im Fach Geo-Wissenschaft eingeschrieben. Das Studium ist in einem Bachelor- und Masterstudiengang möglich.

Seit zwei Jahren finden alle drei Monate Führungen über Geotope in Bochum statt. Im Mittelpunkt steht dabei der Geologische Garten, aber auch das Naturschutzgebiet Berger Mühlen und die ehemalige Zeche und Kokerei Lothringen IV werden besucht. Weitere Informationen gibt's bei Geologin Gabriele Wolf vom Umwelt - und Grünflächenamt ( 910-1486). GEH