Weitmar. Die Verfüllung alter Flöze an der Karl-Friedrich-Straße zieht Umleitungen nach sich. Viele Haltestellen werden bis zum Sommer nicht angefahren.

Der Bergbau im Ruhrgebiet ruft nicht nur sentimentale Erinnerungen wach, sondern wirft auch handfeste Folge-Probleme auf, auch wenn der letzte Brocken Steinkohle längst gefördert ist. Denn selbst die dokumentierten Stollen und abgebauten Flöze sind Tiefbau- und Kanalarbeiten im Weg und können Gefahren bergen. Eben das bildet zurzeit den Hintergrund für eine Sperrung mit weitreichenden Folgen: Der Busverkehr ist in Weitmar-Mark deutlich eingeschränkt.

Tatsächlich ist der Abbau in mehreren Flözen nahe der Oberfläche geschehen, die bei den Sondierungsuntersuchungen entdeckt wurden. Diese Bohrungen gehen den Bauarbeiten für die Überholung der Kanalisation in der Karl-Friedrich-Straße voraus. Die Hohlräume müssen anschließend verfüllt und verpresst werden, so dass weder der Umfang noch die Dauer dieser vorangehenden Arbeiten absolut sicher planbar sind. Schon nach kurzer Zeit hat das Tiefbauamt „erheblichen Sicherungsbedarf“ im Abschnitt zwischen der Holtbrügge und der Prinz-Regent-Straße gemeldet.

Sperrung der Einmündung Prinz-Regent-Straße wurde verschoben

Als erste Zeche stillgelegt

Die Zeche Prinz-Regent wurde mit Beginn der Kohlekrise 1960 als erste Großanlage in Bochum stillgelegt. 1929 war sie noch mit über 70 Schachtanlagen die zechenreichste Stadt in Europa.

1834 erfolgte die Mutung unter dem Namen „Glückauf“ in Weitmar-Mark, 1839 die Namensänderung in „Prinz Regent 1“. Im Juli 1958 kam es zur Zusammenlegung zu Prinz Regent/Dannenbaum, die Stilllegung war dann am 27. Februar 1960.

Die ursprünglich für Anfang März geplante Sperrung der Einmündung Prinz-Regent-Straße musste daher schon auf Mitte Mai verschoben werden, weil die Arbeiten umfangreicher waren. Diese Arbeiten können nur im Schutze einer Vollsperrung ausgeführt werden, so dass die Sperrung der Einmündung mindestens bis zum Juli dauern wird.

Viele Haltestellen rund um den Stadtteil können zurzeit gar nicht angefahren werden oder wurden verlegt.
Viele Haltestellen rund um den Stadtteil können zurzeit gar nicht angefahren werden oder wurden verlegt. © WAZ | Foto: Uli Kolmann

Dadurch sind auch die Buslinien und damit auch der Nachtexpress der Bogestra betroffen, so dass die Haltestelle Karl-Friedrich-Straße bei den Linien 346, 353, NE 7 und NE 8, die Haltestelle Kellermannsweg bei den Linien 353, NE 7 und NE 8, die Haltestellen Am Kuhlenkamp und Holtingstraße bei der Linie 353, die Haltestelle Sommerladstraße bei den Linien 346, NE 7 und NE 8 sowie die Haltestellen Natorpstraße, Prinz-Regent-Straße, Knappenstraße/Zeche und Berneckerstraße bei den Linien NE 7 und NE 8 während der Sperrung nicht angefahren werden können.

Bogestra richtet Ersatzhaltestellen ein

Für die Haltestelle Natorpstraße hat die Bogestra an der Neulingstraße eine Ersatzhaltestelle eingerichtet. An der Prinz-Regent-Straße werden die Haltestellen Prinz-Regent-Straße, Knappenstraße/Zeche sowie Berneckerstraße weiter über die Wendestelle im Kreisverkehr Springorumallee von der Buslinie 353 angefahren. Die Einschränkungen für die Linien 346, 353, NE 7 und NE 8 werden daher bis in den Sommer dauern.

Die Haltestellen sind zum Teil verlegt worden.