Bochum-Dahlhausen. . Trotz Polizeikontrollen halten sich viele Autofahrer nicht an Tempo 30 auf dem unteren Teilstück der Dr.-C.-Otto-Straße. Schulen in der Nähe.

Gewohnheit kann zur Unvorsichtigkeit führen und vor allem auch teuer werden. Auf dem unteren Teilstück der Dr.-C.-Otto-Straße bis zur Lewacker Straße ist seit Oktober die Höchstgeschwindigkeit auf 30 festgeschrieben, wochentags jeweils von 6.30 bis 17.30 Uhr. Schon die zeitliche Eingrenzung spricht für eine Absicherung für eine sensible Stelle. Schulzentrum Südwest, die Grundschule Dahlhausen, die evangelische Lutherkirche und die Outlaw-Kindertagesstätte sind hier im direkten Umfeld angesiedelt, und damit auch besonders schützenswerter Fußgängerbetrieb.

Thema Schulwegsicherung

Die Schulwegsicherung ist üblicherweise in ureigener Zuständigkeit der Bezirksvertretungen, aber von der Einrichtung dieses speziellen Tempolimits wurde das Stadtteilparlament im Südwesten diesmal doch überrascht. Es hakte daher beim zuständigen Straßenverkehrsamt nach, auch wenn die Fraktionen grundsätzlich die Geschwindigkeitsbegrenzung befürworteten.

Und in der Tat lautete die Auskunft, nach einer Gesetzesänderung könne die Verwaltung inzwischen solche Beschränkungen auch an Straßen des Vorbehaltsnetzes anordnen und durchführen, also auch an Verbindungen, an denen bisher praktisch nichts unter „Tempo 50“ ging.

Kritik von Anwohnern

Das gelte damit inzwischen auch für „Vorrangstraßen“, an denen eben solche besonders schützenswerten Einrichtungen liegen wie Schulen oder Kindergärten. Anwohner Bernd Lohmann allerdings musste inzwischen allzu häufig feststellen, dass Fahrzeuge aller Größenordnung die Geschwindigkeitsbeschränkung nicht einhalten, sogar die Bogestra-Straßenbahnen seien hier noch schneller als mit „30“ unterwegs, beobachtet er.

Auch ohne den Nachweis als Unfallschwerpunkt

Zusätzlich zur Ausweisung von 30er-Zonen auf Seitenstraßen und Wohnstraßen war eine „streckenbezogene“ Temporeduzierung auf Hauptverkehrsstraßen möglich.

Aber nur in Ausnahmefällen, wenn es aus für den Lärmschutzes oder die Sicherheit nötig war. Dazu musste es sich um Unfallschwerpunkte handeln. Das hat sich geändert.

Die Bogestra hat über ihr „Resonanzmanagement“ erklärt, selbstverständlich hätten auch ihre Fahrer sich an die Verkehrsregeln zu halten. Die Teamleiter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien informiert worden, dass auch die 30er-Zone noch einmal aufmerksam gemacht werden soll.

Die Polizei kontrolliert

Eine merkliche Verbesserung allerdings stellt Anwohner Lohmann nicht fest, das macht er schon an der Lautstärke fest, mit der die Bahnen unterwegs seien.

Die Polizei, die nach seiner Meinung nur sporadisch kontrolliere, was dann auch nur kurze Zeit wirke, hat allerdings die Termine von Tempo-Kontrollen penibel aufgelistet, wie Sprecher Frank Lemanis parat hat. „Zwischen 15 und 25 Prozent der Fahrzeuge waren hier zu schnell“, bilanziert er, „nicht eben wenig. Das geht in einigen Fällen dann auch über eine Verwarnung hinaus und gilt als Ordnungswidrikeit.“ Im Oktober wurde laut Lemanis zweimal per Laser gemessen, im November einmal per Laser und sechsmal mit Radar, im Dezember einmal mit Laser. Im jungen Jahr 2019 hat die Polizei hier im Januar einmal mit Laser und fünfmal mit Radar kontrolliert, im Februar auch schon je einmal.