Wiemelhausen. . AG „Wir in Wiemelhausen“ kritisiert, dass die Glücksburger Straße weiter als Abkürzung genutzt wird. Mehr Kontrollen und Sanktionen gefordert.

Ende Januar war es, als die WAZ lokale Akteure zur Stadtteilkonferenz ins St.-Johannes-Stift bat. Viele Themen kamen damals auf den Tisch, die den Menschen vor Ort auf den Nägeln brennen. Ganz vorne dabei: die Verkehrssituation auf der Glücksburger Straße. Diese wird – trotz Durchfahrt-verboten-Schild – von vielen gerne als Abkürzung genutzt, wenn es von der Markstraße ins Kirchviertel gehen soll. Und dabei drückt so mancher zudem noch ordentlich aufs Gaspedal – obwohl es vorbei an der Seniorenwohnanlage und dann durch eine Spielstraße geht.

Auch auf Betreiben der WAZ hin kam es in der Folgezeit zu verstärkten Kontrollen, die diese Beobachtungen verstärkten. Aber auch dazu führen sollten, dass die Autofahrer ihr Verhalten zum Positiven verändern.

Warten auf kostensloses Kurzzeitparken im Kirchviertel

Gerd Sauer (CDU) kritisiert aber auch das Fehlverhalten einiger Anwohner: „Bestimmt 20 Prozent der dort Wohnenden verhält sich falsch.“

Kritik richtet Sauer zudem an die Verwaltung, was die Umsetzung des kostenlosen Kurzzeitparkens im Kirchviertel angeht. „Wir in der Bezirksvertretung haben am 23. Juni diesen sogenannten ,Brötchentarif’ beschlossen. Das scheint nur noch nicht bis zur Verwaltung durchgedrungen zu sein.“ Denn geschehen ist bisher nichts.

Dabei sei das mit einfachen Mitteln technisch umsetzbar, sagt Gerd Sauer: „Schein ziehen, hinter die Windschutzscheibe legen – fertig.“

Verstärkte Polizeipräsenz

Langfristig gefruchtet hat die verstärkte Polizeipräsenz aber offensichtlich nicht. „Die Situation hat sich nicht verbessert, sogar eher im Gegenteil“, sagt Monika Robrecht von der Arbeitsgemeinschaft (AG) „Wir in Wiemelhausen“. Sie muss es wissen, arbeitet sie doch als Sozialarbeiterin der Caritas in eben jener Seniorenwohnanlage und erlebt das Geschehen auf der Glücksburger Straße jeden Tag hautnah. Sie beobachtet auch viele Schulklassen, die dort hergehen. „Das ist sehr gefährlich.“

Durchfahrtsverbot wird einfach missachtet

Die Glücksburger Straße – ein Thema, das in der AG „Wir in Wiemelhausen“ heiß diskutiert wird. Friedhelm Hilgenstöhler (KAB) ärgert sich vor allem darüber, dass das Durchfahrtsverbot einfach missachtet wird. „Ein Unding!“ und er verweist darauf, dass in einer Spielstraße Schrittgeschwindigkeit einzuhalten ist. Dass dort ein Bürgersteig fehlt, ist offenbar normal. Jörg Klotz (SPD): „Es gab ja schon mal einen Ortstermin der Bezirksvertretung mit der Verwaltung. Dort wurde uns erklärt, dass Spielstraßen grundsätzlich keinen Bürgersteig haben.“

CDU-Mann setzt weiter auf Kontrolle

Gerd Sauer (CD) setzt weiter auf Kontrollen. Der Ex-Polizist will über seine Kontakte mit den Ex-Kollegen für erneut stärkere Überwachung der Glücksburger Straße sorgen. Peter Krolak, Geschäftsführer von Concordia Wiemelhausen, fordert in dieser Hinsicht dann auch harte Sanktionen gegen Verkehrssünder. Als Beispiel nennt er das Parkverhalten rund um den Sportplatz. „Wir haben unsere 800 Vereinsmitglieder angeschrieben und darum gebeten, nur in den dafür vorgesehenen Bereichen zu parken. Hat kaum etwas gebracht. Da gute Worte offenbar nicht ausreichen, müsse dann halt abgeschleppt werden.“ Auf die Glücksburger Straße übertragen bedeutet das, Verkehrssünder verstärkt zur Kasse zu bitten.

Zu schnelles Fahren kann Gerd Sauer in Wiemelhausen übrigens generell nicht nachvollziehen. „Wir leben hier schließlich in einer 30er-Zone – von Markstraße über Stiepeler Straße bis zur Brenscheder Straße.“ Sauer räumt allerdings ein, dass die darauf hinweisenden Piktogramme auf den Straßen inzwischen sehr verblasst seien. „Die müssten mal erneuert werden.“