Weitmar. . An der Hattinger Straße in Bochum-Weitmar hat sich in den vergangenen Jahren der Künstlerkiez Bärendorf gebildet. Der lädt ein zum Sommerfest.
„Als mein Sohn 20 wurde, haben wir hier eine Überraschungsparty gefeiert. Da war ganz viel Energie im Raum“, erinnert sich Palo Tomko, als er im Atelier der Malerin Uta Hoffmann an der Hattinger Straße sitzt. Tomko, selbst Musiker, ist Eigentümer der Gebäude mit den Hausnummern 218 und 222. „Das ist hier zu schade, um alles zu renovieren und spießige Mieter einziehen lassen“, findet er.
2012 gab der Hausbesitzer deshalb eine Kleinanzeige auf, wenig später zog Hoffmann mit ihrem Atelier ein. Weitere Kreative, beispielsweise Bildhauer, Musiker, Poeten, folgten. „Künstlerkiez Bärendorf“ nennt sich der Zusammenschluss, der sich auch über die Innenhöfe der Hausnummern 222 und 218 erstreckt. Stress untereinander, beispielsweise wegen lauter Musik, gebe es nicht. „Das ist doch schön und inspirierend“, sind sich Bildhauerin Angela Schilling und Malerin Uta Hoffmann einig.
Gemeinschaft, die einander hilft
Hilfe untereinander sei selbstverständlich, beispielsweise beim Transport von Kunstwerken. „So eine Gemeinschaft kann man nicht planen. Wir sind froh, dass es so gekommen ist“, sagt der Eigentümer.
Das Sommerfest im Kiez
Das Fest findet am Samstag, 29. September, von 15 bis 22 Uhr zwischen Hattinger Straße 218 und 226 statt, inklusive Hinterhöfe und „alter Kirmesplatz“.
Währenddessen laufen mehrere Lesungen. Außerdem wird es Filmvorführungen geben.
Über den Tag verteilt wird es einiges an Live-Musik zu hören geben. Es treten unter anderem „Die Freedes“ und „NCFOM“ aus Bochum, „Rich Apes“ aus Italien und „Peter Sabla feat. Heather Hardy“ aus den USA auf.
Der Eintritt ist frei.
Mehrmals wöchentlich treffe man sich in der „Bakery“, einer ehemaligen Bäckerei im Hinterhof. Dort ist ein großer Raum, in dem die Musiker des Hauses gemeinsam proben. „Das hat sich schon rumgesprochen“, freut sich Tomko. Besonders stolz ist man auf die Fußbodenheizung. „Wenn wir im Winter spielen, gibt es keine kalten Füße.“
Kreative präsentieren sich
Am Samstag, 29. September, wollen sich die Kreativen bei ihrem ersten Sommerfest präsentieren. Um das Geldverdienen gehe es bei der Veranstaltung nicht, sondern um den Dialog mit den Anwohnern. Mit dabei sind auch Gewerbetreibende aus der umliegenden Nachbarschaft, beispielsweise der „Suppenkasper“ oder „Julians Wein“. „Das soll so eine Art Startschuss für Veranstaltungen werden“, erläutert Uta Hoffmann.
Viele Nachbarn seien mit dem Künstlerkiez bereits vertraut. Schließlich sorgt die zentrale Lage für viel Publikumsverkehr. In den vergangenen Wochen haben die Kreativen etliche Flyer verteilt. „Wir hoffen auf mehrere hundert Besucher“, so Tomko.
Unterstützung von der Politik
Auch die Politik freut sich über die Entwicklung in dem Stadtteil. „Da habe ich ein ganz anderes Feeling bekommen“, sagte der Oberbürgermeister noch vor wenigen Wochen beim Besuch. „Wir rennen offene Türen bei der Politik ein“, so Tomko. Das Sommerfest sponsort die Bezirksvertretung Südwest mit 1000 Euro.