bochum-Dahlhausen. . Mehrgenerationenhaus und das Rosalie-Adler-Seniorenzentrum verbinden ihre Angebote zur Senioren-, und Demenzberatung nun auch für Angehörige.
Die kurzen Wege im Stadtteil nutzen und vielleicht noch ein paar neue eröffnen wollen das Rosalie-Adler-Seniorenzentrum und das Ifak-Mehrgenerationenhaus. Schließlich ist es vom Ruhrort bis zur Dr.-C.-Otto-Straße höchstens einen müden Katzensprung weit.
Angesprochen sind dabei Senioren, sowie deren Angehörige und Dienstleister im Pflegebereich. Dazu machen die beiden Nachbarn die Türen in den „Großraum Stadtteil“ noch ein bisschen weiter auf.
Netzwerk aufbauen
„Damit können und wollen wir gerade Angehörigen die Möglichkeit bieten, am Netzwerk teilzuhaben,“ erklären Thomas Pankok, Leiter des Awo-Zentrums, und seine Kollegin Ayse Ertürk vom Mehrgenerationenhaus.
So bietet die Ifak-Einrichtung schon geraume Zeit eine Demenz- und Pflegeberatung an und das Rosalie-Adler-Zentrum verfügt in seinem Schwerpunktbereich Kurzzeitpflege über eine Palette von Ansätzen zur Versorgung und Information „bis hin zur Vollzeitpflege oder auch stationären Aufnahme“, macht Pankok deutlich.
Große Scham und riesige Hemmschwelle
Erste Reihe von regelmäßigen Angeboten
Am Donnerstag, 5. Juli, um 15 Uhr, soll eine erste Reihe regelmäßiger Angebote zum Austausch und zur Beratung beginnen.
Zu den ohnehin regelmäßigen Info-Terminen im Ifak-Haus zweimal im Monat zur Klärung des Beratungsbedarfs können weitere Gesprächskreise eingerichtet werden.
Infos zur Awo: www.rosalie-
adler-sz.awo-ww.de oder unter 0234/ 94 18 70. Infos zu Ifak: www.mgh-bochum.de oder unter 0234/ 942 23 36
Das spricht sich unter Betroffenen herum, wie sich in beiden Häusern zeigt. Und so lassen sich bei so einfachen, niederschwelligen Angeboten wie etwa dem „Waffeltag“ mit fachkundigem, zertifiziertem Personal vielfältige Fragen klären. Etwa: „Was ist eigentlich Demenz? Wie äußert sie sich? Was gibt es für Pflegestufen? Wie kann ich Hilfe finden und beantragen, wie wird die finanziert?“
„Da gibt es eine große Scham, eine riesige Hemmschwelle, immer noch“, weiß etwa Claudia Kellermann, Fachberaterin und Dozentin der Ifak. „Wir können in diesem entspannten Rahmen durchaus auch einmal zusammen eine Abrechnung durchgehen und Tipps für die nächste geben“, schildert sie, „und es ist eine große Entlastung für die Angehörigen, allein erst einmal zu erfahren, welche Leistungen ihnen und den zu Pflegenden zustehen.“
Multikultureller Austausch
Nicht zu unterschätzen ist auch der multikulturelle Anstrich tief im Südwesten der Stadt. „Wir können auch dolmetschen“, wirft Sozialarbeiterin Ertürk ein, „Türkisch, Kurdisch, Arabisch, Russisch, und bestimmt noch andere Sprachen“.
Kellermann ergänzt, auch zu den wichtigen Themen rund um Patientenverfügung, Vorsorge- oder Betreuungsvollmacht seien die Einrichtungen die richtigen Adressen.
„Wir wollen dabei keineswegs das Rad neu erfinden“, räumt Thomas Pankok ein, „aber wir verfügen mit unseren Häusern über einen geschützten Raum und unterliegen dabei auch der Schweigepflicht“.