Stiepel. . Trinkwasserbunker an Ministerstraße müssen erneuert werden. Stadtwerke stellen vorläufigen Plan vor. Kritische Fragen von Anwohnern.
Eine Baustelle hat niemand gerne vor der Haustür – erst recht nicht, wenn sich die Maßnahmen über zwei Jahre erstrecken. Notwendig sind sie manchmal trotzdem, so auch die Sanierung der beiden Trinkwasserbehälter an der Ministerstraße. Auf einer ersten Informationsveranstaltung für Anwohner stellten die Projektleiter den momentanen Plan vor und nahmen Wünsche und Anregungen an.
Geplant ist, dass die beiden Behälterkammern und das Schieberhaus, Baujahr 1961/62, erneuert werden. Dazu gehört unter anderem, die Innenwände mit Mörtel zu versehen, den Sicherheitsvorschriften entsprechende Zu- und Abgänge zu den Kammern zu bauen und eine Hygieneschleuse zu errichten. Damit der Betrieb während der Baumaßnahmen ungehindert weiterhin 180 000 Haushalte versorgen kann, werden die beiden Kammern nacheinander saniert. Zwischendurch ist eine dreimonatige Probelaufzeit der ersten Kammer geplant.
Noch keine Baugenehmigung
Dieses Zusammentreffen von Stadtwerken und Anwohnern geschieht vor der Ausschreibung. Eine Baugenehmigung liegt noch nicht vor. „Uns ist wichtig, dass wir uns von Anfang an transparent zeigen und auf Anwohnerbelange eingehen können“, sagt Stadtwerke-Sprecher Kai Krischnak.
Hier scheint es schließlich Redebedarf zu geben: Etwa 20 Personen nehmen an der Veranstaltung teil. Einige scheinen neutral eingestellt, andere haben deutliche Einwände gegen die Großbaustelle in der Nachbarschaft. So zum Beispiel Wolfgang Schüler, der von negativen Erfahrungen mit der Baustelle 1994/95 an selber Stelle berichtet.
Anwohner-Wunsch: ab 18 Uhr Ruhe
Lärmschutz, weiterhin freie Zufahrten und definierte Arbeitszeiten sind einige Themen, die aus dem Publikum kritisch hinterfragt werden. Die Nachbarn sind sich in etwa einig: Ab 18 Uhr sollte Ruhe sein. „Wir werden das als Zielwert der Arbeitszeit angeben“, teilt Krischnak am Ende der Veranstaltung mit. Gleichzeitig weist Frank Peper, Hauptabteilungsleiter der Stadtwerke, noch einmal auf die Notwendigkeit der Arbeiten hin. Die Nutzung eines Lärmschutzbehälters für laute Maschinen schlägt Projektleiter Ulrich Brökling vor.
Der Fahrplan der Bauarbeiten
September 2018: Vorbereitung von Zuwegen und Bodenflächen. Zu- und Abfahrten werden über den Kreuzungsbereich Kemnader Straße/Ministerstraße erfolgen, Baustraßen und Zwischenlagerplätze, zum Beispiel für den alten Mörtel, sind auf der freien Wiese geplant.
November 2018: Baubeginn Behälterkammer 1; Juni bis August 2019: Leitungsverlegung Strom und Wasser; Oktober 2019: Fertigstellung Behälterkammer 1, Baubeginn Behälterkammer 2; Juli 2020: Fertigstellung Behälterkammer 2; Sommer 2020: Außenbeschichtung
Die Anwohner scheinen am Ende etwas beruhigt aus dem historischen Wassersaal zu gehen. „Meine größte Befürchtung war, dass die Höhe oder der Grundriss merklich verändert werden“, sagt Wolfgang Schüler. Das wird jedoch nicht der Fall sein. In einigen Monaten werden die Stadtwerke zu einer weiteren Veranstaltung einladen.