Ehrenfeld. Die „Kleine Zuckerbäckerei“ gibt Kurse: Dafür werden die Besucher in die Küche gebeten, wo sie Cupcake & Co. lernen, selbst herzustellen.

Die Torten und Cupcakes in der „Kleinen Zuckerbäckerei“ an der Hunscheidtstraße machen schon beim Ansehen Appetit. Immer mehr Kunden wollen die süßen Leckereien aber nicht nur essen, sondern auch wissen, was dahinter steckt. Deswegen hat sich Gründerin Anke Rhönisch im vergangenen Jahr dazu entschieden, ihr Wissen in einer Backschule weiterzugeben. Die Idee ist so gut angekommen, dass die monatlichen Kurse immer schnell ausgebucht sind.

„Vor allem Cupcakes sind ein Trend, der sich hält. Das wollen viele gerne zu Hause nachmachen“, erzählt Konditormeisterin Rhönisch, die selbst die Kurse gibt und dabei Hilfe von einer ihrer Mitarbeiterinnen bekommt. Gebacken werden Torten, Cupcakes oder Macarons in kleinen Gruppen bis zu sechs Personen, damit jeder individuell betreut werden und das Produkt nachher auch alleine auf den Tisch zaubern kann.

Baustein für Baustein

Der Weg zur fertigen Leckerei wird Baustein für Baustein erklärt. Das fängt schon bei den Zutaten und der Wahl des richtigen Teigs an. „Rührteig ist nicht Rührteig“, erklärt Rhönisch: „Und auf keinen Fall sollte man einfach alle Zutaten in die Schüssel kloppen, da gilt es Temperatur und Reihenfolge zu beachten.“ Rhönisch gibt viele Tipps, vom fachmännischen Aufbau des Backwerks über den Einsatz von Gewürzen und die Zubereitung der perfekten Creme bis zum Geheimnis für eine goldgelbe Farbe. Doch backen müssen die Teilnehmer selber. Und dabei können sie auch bestimmen, was für ein Produkt am Ende herauskommen soll.

Idee ist immer weiter gewachsen

Die „Kleine Zuckerbäckerei“ existiert seit sechs Jahren im Ehrenfeld und ist mit der Zeit immer weiter gewachsen. Gestartet ist das Team mit zwei Personen in einem 40 qm kleinen Ladenlokal auf der Hunscheidtstraße, mittlerweile sind sie ein paar Hausnummern weiter gezogen, haben drei Räume gemietet und neun Mitarbeiter angestellt.

Die Termine für die Backschule werden auf der Homepage bekannt gegeben. Danach gilt das Motto: Wer sich zuerst anmeldet, backt zuerst: www.kleine-zuckerbaeckerei.de.

Nur der Boden ist schon vorbereitet, damit er die richtige Festigkeit hat. Trotzdem wird ein frischer Teig angerührt, um zu zeigen, wie es geht. Ansonsten haben die Teilnehmer freie Hand. „Mir ist es wichtig, dass wir nicht mit Dummies arbeiten, sondern alles selbst herstellen“, sagt Rhönisch und macht Mut: „Hier braucht aber niemand Fachkenntnisse mitzubringen. Auch Anfänger bekommen das hin.“ Nachher gehört ein gemeinsames Kaffeetrinken noch dazu, um die selbst gemachten Leckereien zu probieren.

Auch Kindergeburtstage und Junggesellinnen-Abschiede finden regelmäßig den Weg nach Ehrenfeld. Da geht es dann noch etwas lockerer zu. „Bei solchen Veranstaltungen nehmen wir bis zu zwölf Personen auf, da stehen der Spaß, die Zusammenarbeit und der Austausch noch mehr im Vordergrund“, sagt Rhönisch, die vor ihrer Konditorlaufbahn als Sozialpädagogin gearbeitet hat: „Ich genieße es, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Oft ist es so, dass drei verschiedene Freundeskreise reinkommen und als gemeinsame Einheit wieder rausgehen.“

Fokus auf der Familie

Für die Backkurse hat sich die „Kleine Zuckerbäckerei“ um das benachbarte Ladenlokal erweitert. Die neuen Räume werden gleichzeitig als Lager und als Café genutzt, außerdem für kleine Veranstaltungen vermietet. Klein ist die Zuckerbäckerei, die auch Frühstück und Mittagessen anbietet, schon lange nicht mehr – allerdings hat sie nun ein Ausmaß erreicht, das auch für Rhönisch genug ist: „Wir sind breit gefächert, weil die Nachfrage da war. Doch eigentlich wollte ich den Fokus auf die Familie legen und weniger arbeiten. Ich habe mir hier schon meinen Traum erfüllt. Den will ich jetzt leben.“