Bochum-Linden/Dahlhausen. Geschwindigkeit auf der Hattinger Straße im Lindener Zentrum reduziert. Laut Gutachter werden die dadurch Anwohner entlastet.

Im Herbst 2016 hat die Stadt im Rahmen des Lärmaktionsplans die Höchstgeschwindigkeit auf der Hattinger Straße im Lindener Zentrum reduziert auf 30 km/h. Die Maßnahme wurde von einem Ingenieurbüro begleitet. Nun liegen Ergebnisse vor, die die Verwaltung auf Anfrage der SPD-Fraktion im Bezirk Südwest morgen erläutern wird.

Für die Anwohner brachte die Geschwindigkeitsreduzierung eine deutlich spürbare Entlastung, so befinden die Gutachter, obwohl sie nicht von allen Verkehrsteilnehmern beachtet wird. Zeitweilig war für jede Fahrtrichtung ein Radargerät installiert worden. Das zeigte, dass gut die Hälfte der Autofahrer mit höchstens 32 km/h an der Messstelle vorbeifuhr.

Die Verwaltung erfasste zudem die Verkehrsmengen. Ergebnis: Nur ein kleiner Teil des Durchgangsverkehrs hat sich wegen der Verkehrsberuhigung auf Umgehungsstraßen verlagert. Die Veränderungen auf der Hattinger Straße lagen bei lediglich fünf Prozent.

Erschütterungen am Haus

Die CDU-Fraktion trägt Beschwerden von Anwohnern in der Nähe des Bahnhofs Dahlhausen über die Vario-Bahnen der Linie 318 ins Gremium. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude Dr.-C.-Otto-Straße 131 liegt nur wenige Meter von der Bahnlinie entfernt und drohe, so die CDU, durch die massiven Erschütterungen beschädigt zu werden. Des Weiteren berichten die Bewohner, dass bereits Teile ihrer Einrichtung beschädigt worden seien.

Die Verwaltung hat die Beschwerden an die Bogestra weitergegeben. Die räumt ein: Im Zusammenspiel von Fahrzeug, Fahrweg, Geschwindigkeiten und Gebäudestrukturen im Bereich der Endstelle BO-Dahlhausen S treten Beeinträchtigungen bei Anliegern auf. Dabei handelte es sich um Erschütterungen, die insbesondere in einem anliegenden Gebäude in Fachwerkbauweise wahrnehmbar waren.

Ursache: Schäden im Gleisbereich

Nach einem Ortstermin mit den Anwohnern wurden als Ursache Schäden im Gleisbereich, bauliche Gegebenheiten der dortigen Weiche und das Radfedersystem der Vario-Bahn in Verbindung mit tatsächlichen Fahrgeschwindigkeiten und der besonderen Gebäudestruktur in diesem Bereich erkannt.

Um dem entgegenzusteuern, wurde die Höchstgeschwindigkeit der Vario-Bahnen abschnittweise auf 10 km/h reduziert. Zudem wurden der Weichenantrieb durch eine Hydraulik ersetzt, zwei gebrochene Schienenstöße instandgesetzt. Kurzfristig wurde der Einsatz der Vario-Bahnen auf der Linie 318 auf ein Mindestmaß reduziert. Mittel- bis langfristig werden zudem Änderungen an den Bahnen vorgenommen. Die Vario-Bahnen, die in Betrieb sind, werden sukzessive umgerüstet. Endgültig abgeschlossen sein soll die Umrüstung in 2023.

>>> Beschwerden über Bahnen häufen sich

Die Beschwerden über Lärm und Erschütterungen, die die neuen Vario-Bahnen erzeugen, häufen sich.

Die ersten Anwohner, die sich beklagten, waren die Langendreerer. Es folgten Nachbarn in Gerthe an der Endstelle der Linie 308/318 an der Schürbankstraße.