Linden. Seit Dezember ist er offiziell bei der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Linden beschäftigt. Er will die Stärken der Gemeinde ausbauen.

Als Pastor Michael Olfermann hörte, dass im Ruhrgebiet eine Stelle für ihn frei sei, war er erst einmal beunruhigt. Bisher war er in der Nähe von Heidelberg, in Hannover und Minden, sogar in Israel beschäftigt gewesen. Den Ruhrpott kannte er bis dato nur aus Erzählungen. Trotzdem trat er das Bewerbungsgespräch an – und war hin und weg: „Was mich beeindruckte, war die Mentalität der Leute“, erzählt er.

Hirten-Position nicht neu

Es passte alles. Und so trat er seinen Dienst in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Bochum-Linden/Hattingen im Gemeindezentrum Arche an. Seit Oktober 2017 ist er vor Ort, seit dem 2. Advent offiziell als Pastor für die Gemeinde unterwegs.

Die Hirten-Position ist für den 55-Jährigen nichts Neues: Seit 25 Jahren ist er als Pastor tätig. In Jerusalem machte er 2016 eine Auszeit von diesem Beruf: „Dort habe ich zusammen mit meiner Frau junge deutsche Volontäre begleitet“, so Olfermann. Ein Jahr dauerte seine Arbeit dort, dann war die Rückkehr nach Deutschland angesagt.

Die evangelisch-freikirchliche Gemeinde

Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Bochum-Linden/Hattingen ist eine Baptistengemeinde im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland. Sie wurde 1911 gegründet.

Das Gemeindezentrum befindet sich an der Hilligenstraße 5, also direkt im Zentrum des Stadtteils.

Zum Gottesdienst kommen jeden Sonntag um zehn Uhr rund 150 Menschen zusammen.

Der Winterspielplatz findet immer mittwochs von 15.30 bis 17.30 Uhr statt. Der gesamte Keller wird dann zum Spieleparadies für die Kleinen.

Mehr Infos gibt es unter www.gz-arche.de.

Im Gemeindezentrum Arche hat er vor allem einen Plan: „Ich möchte diese Gemeinde auf dem Weg weiterführen, den sie geht.“ Denn nach Olfermann ist die Gemeinde in Linden in vielen Punkten schon sehr weit: Es gibt eine aktive Jugendarbeit, kreative Verkündigungen, die auch mal zu künstlerischen Mitteln greifen, gute Kontakte zu den anderen Gemeinden in Linden und vor allem einen Winterspielplatz für kleine Besucher. Gerade letzterer hat es dem neuen Pastor angetan.

Bochum als Bildungsstandort

Zwar wird das Angebot derzeit gut angenommen jedoch: „Wenn etwas gut läuft, heißt das nicht, dass es auch weiterläuft.“ Das zu gewährleisten, ist ein Projekt des Neu-Bochumers. Er möchte mit dazu beitragen, dass die Bürger gerne in Linden leben.

Dass Bochum ein Bildungsstandort ist, kann dem gelernten Orgelbauer nur gelegen kommen. Denn auch im Glauben setzt der Pastor durchaus aufs Köpfchen. Ihn interessiert, wie sich ein Glaube heilvoll und gesund entwickeln kann, „ohne dass ich den Verstand an der Garderobe abgeben muss“. Man dürfe durchaus fragen und zweifeln, ist er überzeugt.

Kulturschock überwunden

Seinen ersten Kulturschock hat Michael Olfermann sichtlich überwunden. Tatsächlich hat er auch persönlich eine gute Möglichkeit gefunden, sich als Naturkind im Ruhrgebiet wohl zu fühlen: Seine Frau und er haben eine Wohnung in Hattingen gefunden – sind also im wohl grünsten Teil des Potts, und trotz allem ganz nah an ihrer neuen geistlichen Heimat.