Stiepel. . Die Volksbühne Bochum feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Die aktuelle Frühlingskomödie ist die Neuauflage eines Stückes aus dem Repertoire.

Seit dem 1. März 1917 präsentiert die Volksbühne Bochum verschiedenste Märchen und Komödien, Krimis und Lokalschwanks. Mit ihren nunmehr 100 Jahren ist sie aktuell „eines der ältesten Mitglieder der Bochumer Kulturszene“, wie Thorsten Lumma, erster Vorsitzender des Vereins, stolz berichtet. Ziel war und ist seit jeher, das Publikum bestmöglich zu unterhalten.

Auch die diesjährige Frühjahrskomödie „Kein Platz für Liebe“, die am Freitagabend Premiere feierte, kann dieses Ziel souverän umsetzen. Die insgesamt neun Akteure überzeugen mit Witz und Spielfreude; das Publikum lacht oft und herzlich. „Es hat mir wirklich sehr gut gefallen“, meint Besucherin Monika Brune. „Die Volksbühne ist einfach nur empfehlenswert“, pflichtet ihre Sitznachbarin bei.

Das Stück selbst wurde bereits vor mehr als zehn Jahren auf der Volksbühne gezeigt. „Es ist ein sehr turbulentes und lustiges Stück“, erklärt Lumma, der in der damaligen Inszenierung selbst eine größere Rolle übernahm. „Deswegen haben wir es auch nochmal in neuer Besetzung neu aufgelegt.“

Große Feier im Herbst geplant

Mit dem Jubiläum selbst hat das Stück jedoch weniger zu tun. Ganz im Gegensatz zur kommenden Herbstkomödie „Dieses Mal was mit Niveau“, die am 20. Oktober Premiere feiern wird. „Dieses Stück wird das 100-jährige Bestehen unseres Vereins thematisieren“, erklärt Cornelia Schiedung, zweite Vorsitzende des Vereins, „passend zu unserem Jubiläum.“ Zudem soll es noch eine offizielle Jubiläumsfeier geben, wahrscheinlich im September, wo dann der erste Akt von „Dieses Mal was mit Niveau“ vorab präsentiert wird.

Noch drei Aufführungen Ende April im Haus Spitz

„Kein Platz für Liebe“ (Original: „No Room for Love”) ist eine Farce von Anthony Marriott und Bob Grant aus dem Jahre 1978. Die Verwechslungskomödie zählt zu den bekanntesten Stücken Marriotts und wurde bis heute in zahlreichen Inszenierungen auf verschiedensten (Amateur-)Bühnen rund um den Globus gezeigt.

Bei der aktuellen Inszenierung der Volksbühne Bochum führt Elisabeth Spielkorte Regie, die auch selbst eine kleine Rolle als dauerhaft betrunkene Ehefrau eines Starmusikers übernimmt. Gemeinsam mit Cornelia Schiedung ist Spielkorte auch in der Spielleitung des Theaters tätig.

„Kein Platz für Liebe“ wird erneut am 28., 29., und 30. April im Haus Spitz (Kemnader Straße 138) gezeigt. Karten sind telefonisch unter Tel. 0234/ 47 23 87 bestellbar.

Schiedung, die bereits seit 40 Jahren im Verein aktiv ist, erinnert sich gern an die Vergangenheit zurück. Alles mögliche habe sie schon gespielt, Märchen und Komödien, aktuell ist sie sogar in der Spielleitung tätig. Und in all den Jahren ist ihr ein Problem ganz besonders aufgefallen: „Das Durchschnittsalter im Verein wird immer höher, aktuell liegt es bei 55. Es mangelt leider an Nachwuchs.“

Besetzung für junge Rollen fehlt

Das wirkt sich auch auf den Spielplan aus. Viele Stücke können nicht gespielt werden, weil in der Besetzung ein paar jüngere Mitspieler fehlen. Doch Schiedung gibt die Hoffnung nicht auf. „Aktuell haben wir eine junge Dame dabei. Wir hoffen einfach, dass sie bei uns bleibt. Dann muss sie nur noch ihren Freund überreden auch mitzuspielen“, meint sie lachend.

Damit die Volksbühne noch weitere Jubiläen feiern kann.