Linden. . Rund 30 000 Teilnehmer am Lindener Rosenmontagszug feiern ausgelassen. Neben Karnevalskostümen gibt es auch Weihnachtsfrauen.
Die Sonne hatte sich beim 33. Rosenmontagszug nicht so oft blicken lassen, doch das stürmische Wetter brachte die rund 30 000 feierfreudigen Jecken nicht aus der Stimmung. Im Gegenteil: Es schien so, als ob die Karnevalisten den abgesagten Umzug aus dem letzten Jahr gleich nachholen wollten – passend zu ihrem diesjährigen Motto „Tief im Western – Jetzt erst recht.“
Gegen Mittag trafen die ersten Narren an der Hattinger Straße ein, um sich den besten Platz zum Kamelle fangen zu ergattern. Und damit das Warten für die Kleinen nicht zu langweilig wurde, hat sich eine Dame etwas ganz Besonderes einfallen lassen: „Die Kinder warten immer so lange, deshalb komme ich jedes Jahr und werfe schonmal Süßigkeiten“, so Cornelia Engelke, die als Clownin verkleidet für Stimmung sorgte. „Ich bin mein eigener Rosenmontagszug!“
Weihnachtsstimmung beim Karneval
Während Engelke die Mini-Jecken bespaßte, ging es ein paar Häuser weiter fast weihnachtlich zu. Anstelle von „Viva Colonia“ wurde sich hier mit „Nikolaus, komm’ in unser Haus“ eingesungen. „In zehn Monaten ist doch schon wieder Weihnachten“, erklärt Clarissa Friedrich, die sich gemeinsam mit einer Freundin als Weihnachtsfrauen verkleidet hat. „Mit unseren Kostümen wollten wir uns einfach von der Menge abheben und Weihnachtsstimmung verbreiten.“
Das haben die Nikolaus-Damen wohl geschafft, denn unter den restlichen Jecken tummelten sich überwiegend Film-Figuren, große und kleine Einhörner und Tier-Kostüme, die mollig warm hielten. Die Tanzmariechen der QKV- Tanzgarde verzogen trotz Kälte keine Miene: „Wir haben uns extra mehrere Strumpfhosen angezogen“, so Tänzerin Lea Krause. „Meine Erwartungen wurden aber übertroffen, weil es bis jetzt nicht regnet.“
Cocktails statt Bier
Neben der QKV-Tanzgarde zogen rund 30 Vereine und Gruppen über die Hattinger Straße. Alte Bekannte wie die Schlappen Lappen, aber auch neue Teilnehmer wie die Landjugend Stiepel waren dabei. Neu in diesem Jahr war auch der Cocktail-Stand an der Liebfrauen-Kirche von Ruben Grote, der besonders den weiblichen Karnvelalisten eine Alternative zum Bier bot. „Wir dachten, wir probieren einfach mal aus, ob Cocktails zum Karneval passen“, so Grote.
Den Standort hat er zumindest gut gewählt, denn auf dem Vorplatz der Liebfrauenkirche fand auch die „Afterzugparty“ statt. Ab 16 Uhr wurde gemeinsam die Session verabschiedet. Denn nun heißt es warten, bis am 11. November wieder die Kostüme aus dem Schrank geholt werden können.