Dahlhausen. . Hasenwinkeler Straße wird bis September zur Wanderbaustelle. Große Bohrgeräte suchen in der Tiefe nach Hohlräumen. Für Autofahrer wird’s nervig.
Die Ära des Bergbaus hinterlässt tiefe Spuren. Jüngstes Beispiel: die Sperrung der Hasenwinkeler Straße in Dahlhausen. Wie berichtet, ist die Achse zwischen Linden und Wattenscheid wegen bergbaulicher Sicherungsarbeiten seit dem Wochenende für den Verkehr gesperrt – und dies nicht nur für wenige Tage, sondern gleich bis Ende September.
Im Bereich südlich der Kassenberger Straße bis zum Sattelgut haben in den kommenden Monaten die Füllmaschinen das Sagen – und die Arbeit ist kniffelig. Zunächst sollen mithilfe von Probebohrungen nacheinander diverse Verdachtspunkte überprüft werden.
Hierbei wird festgestellt, ob die Kohleflöze unter der Erde abgetragen und später ordnungsgemäß verfüllt wurden. „Sollte dies nicht der Fall sein, werden sie jetzt nachträglich verfüllt“, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger. Dies geschieht gemeinhin mit Zement. Die ersten Säcke lagern bereits am Straßenrand.
Gesperrt ist immer nur ein Teil der Strecke
Für die Anwohner ist es nur ein kleiner Trost, dennoch: Während der Arbeiten ist die Hasenwinkeler Straße nicht komplett gesperrt. „Hierbei handelt es sich um eine Wanderbaustelle“, erklärt Sprenger. „Gesperrt ist jeweils nur ein Teil der Straße auf einer Länge von etwa 50 Metern.“ Wer also einige Umwege in Kauf nimmt, kommt mit dem Pkw fast überall hin, bloß eine Durchfahrt durch die Straße ist nicht möglich.
Mit zweitägiger Verzögerung aufgrund einer fehlenden Sperrgenehmigung haben die Arbeiten am Wochenende begonnen. Direkt an der Einfahrt zur Kassenberger Straße erwartet die Autofahrer das übliche Bild aus Absperrzaun und schwerem Gerät.
Ein paar Meter weiter ist es verdächtig still. Kaum ein Auto kurvt die ansonsten gut befahrene Straße entlang, kaum Fußgänger sind unterwegs. „Ganz ehrlich, so leise war das hier noch nie“, wundert sich eine ältere Dame, die mit dem Einkaufswagen aus dem Supermarkt kommt. Scheint fast so, als hätten sich die meisten Autofahrer bereits mit den Umleitungen angefreundet und meiden den Bereich, statt in der Sackgasse zu landen.
„Was muss, das muss“
Während eine große Bohrmaschine in der Sperrzone den Dahlhauser Boden anpiekst und nach Hohlräumen in der Tiefe fahndet, zeigen die Autofahrer durchaus Verständnis. „Klar ist das ärgerlich, aber was muss, das muss“, meint Gerd Schäfer, der mit seinem Astra kurz vor der Absperrung wieder umbiegt. „Besser, die Hohlräume werden jetzt verfüllt, als wenn später auch bei uns die Erde bebt“, sagt er und erinnert an den „Krater von Wattenscheid“. 17 Jahre ist es mittlerweile her, seit sich plötzlich ein 15 Meter tiefes Loch in Höntrop auftat. Für Schäfer steht fest: „So etwas braucht kein Mensch.“
Buslinien werden umgeleitet
Von der Sperrung sind auch die Buslinien 352, 357 und 358 betroffen. Folgende Haltestellen werden nicht angefahren: Am Sattelgut, Polterberg, Voltastraße, Fraunhoferstraße, Scharpenseelstraße, Herbergsweg, Krampenhof und Am Hedtberg.
Die Linie 352 wird ab Halfmannswiese umgeleitet. Die Linie 357 fährt bereits ab der Haltestelle BO-Dahlhausen (S) eine neue Tour zur Scharpenseelstraße. Die Linie 358 fährt ab der Haltestelle Scharpenseelstraße in Richtung BO-Dahlhausen (S).