Wiemelhausen. . Anwohner der Wiemelhauser Straße wissen nicht mehr, wo sie ihr Auto abstellen sollen. Plätze sind von Mitarbeitern der Knappschaft belegt.

Wer im Bereich Wasserstraße/Wiemelhauser Straße einen Parkplatz sucht, der sollte Zeit mitbringen. Ein besonders kleines Auto ist auch von Vorteil. Denn in den Straßen rund um Friedhof und Knappschafts-Zentrale reiht sich mittlerweile Wagen an Wagen, an der Wiemelhauser Straße ist an manchen Tagen selbst der Wendehammer am Ende der Straße komplett zugeparkt. Dort wohnt auch Tjhioe Swie Ong. Und der ist langsam ziemlich genervt von der Situation.

Parkausweise sind keine Lösung

„Jedes Mal, wenn ich vom Einkaufen zurück komme, finde ich keinen Parkplatz“, sagt er. Er ist nicht der Einzige. Wildes Parken ist hier deshalb ganz normal, erzählt Ong und präsentiert Fotos aus der vergangenen Woche. Sie zeigen geparkte Autos, die die sowieso schon enge Straße noch schmaler machen, und einen Anwohner, der sein eigenes Auto schräg auf dem Bürgersteig parken musste, weil ihm sonst kein Platz mehr blieb.

Ärgern sich über den Parkdruck in ihrer Wohnstraße: Tjhioe Swie Ong, Klaus Schläger und Karl-Heinz Doll (von links).
Ärgern sich über den Parkdruck in ihrer Wohnstraße: Tjhioe Swie Ong, Klaus Schläger und Karl-Heinz Doll (von links). © Jürgen Theobald

Ong und andere Anwohner sagen, es seien die Mitarbeiter der nahen Knappschafts-Zentrale, die hier die Parkflächen belegen. Dazu kommt der anliegende Friedhof: „Wenn hier Beerdigungen sind, steht alles voll“, sagt Ong.

Der pensionierte Arzt ist bei weitem nicht der Einzige hier, den die Zustände nerven: „Mir ist vor kurzem jemand beim Ausparken ins Auto gefahren“, beschwert sich eine ältere Frau aus der Nachbarschaft. Der Verursacher verschwand einfach. Dabei versuche sie doch schon, extra viel Platz zum nächsten Wagen zu halten, so weit, wie es hier eben möglich ist.

Keine Parkverbotszonen vorhanden

Beim Straßenverkehrsamt hatte sich Ong schon nach Anwohner-Parkausweisen erkundigt oder anderen Möglichkeiten – bislang ohne Erfolg. Tatsächlich würden die Parkausweise den Anwohnern zunächst auch wenig helfen: „Ein Bewohner-Parkausweis stellt eine Ausnahmegenehmigung dar“, erklärt Oliver Trappe, Sprecher der Stadt. Konkret bedeutet das: Wenn in einem Viertel Parkverbotszonen bestehen, erlaubt der Parkausweis den Anwohnern, diese zu nutzen. Im besagten Viertel gibt es allerdings keine relevanten Parkverbotszonen: Es darf überall geparkt werden, und dadurch gibt es nirgendwo Platz.

Sich Parkverbotszonen zu wünschen, nur damit man als Anwohner dort dank Ausnahmeregelung parken kann, das wäre allerdings eine sehr aufwendige Lösung. Und Trauernde bei Beerdigungen in Parkplatznot zu bringen, will hier schließlich auch niemand. Bleibt der Dialog mit der Knappschaft. Dazu eine Sprecherin: „Das Problem ist uns bekannt.“

Gesamtkonzept ruhender Verkehr

Auch anderswo in Bochum gibt es Parkplatz-Probleme, wenn in der Nachbarschaft ein Firmensitz ist, zum Beispiel nahe der Vonovia-Zentrale.

Mit einem „Gesamtkonzept Ruhender Verkehr“ will die Stadt dem Problem, zumindest in Teilen, beikommen: So soll es künftig weniger kostenfreie und zeitlich unbegrenzt nutzbare Parkplätze geben.